Asbest in Eternitplatten: Das Risiko richtig einschätzen
Eternitplatten, die vor dem Verbot von Asbest im Jahr 1993 hergestellt wurden, können den hochgradig gesundheitsschädlichen Stoff enthalten. In unbeschädigtem Zustand ist der Asbest fest im Material gebunden, sodass nur ein minimales Risiko besteht. Bei unsachgemäßem Umgang können jedoch Asbestfasern freigesetzt und in die Atemluft gelangen, was schwerwiegende Lungenerkrankungen verursachen kann.
Die gefährlichen Szenarien umfassen:
- Beschädigung der Platten durch Bruch oder Vibration.
- Bearbeitung der Platten, etwa durch Sägen oder Bohren.
- Starke Verwitterung, die zu Rissen und Freilegung von Asbestfasern führt.
Eternitplatten sollten weder selbst bearbeitet noch gereinigt werden, insbesondere nicht mit Hochdruckreinigern oder Drahtbürsten. Es ist wichtig, umfassende Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen und bei Unsicherheiten Fachkräfte hinzuzuziehen. Schützen Sie insbesondere Kinder vor asbesthaltigen Materialien.
Asbestgehalt prüfen: So gehen Sie vor
Wenn Sie den Asbestgehalt von Eternitplatten bestimmen möchten, beachten Sie die folgenden Schritte:
- Materialproben entnehmen: Entnehmen Sie eine Probe der Platte zur Untersuchung, ohne das Material zu beschädigen oder zu brechen.
- Asbest-Testsets verwenden: Nutzen Sie im Handel oder online erhältliche Testsets, die detaillierte Anweisungen zur Probenentnahme beinhalten. Versehen Sie sich mit einer geeigneten Schutzausrüstung, einschließlich Atemschutzmaske und Handschuhen.
- Einsendung an ein Labor: Folgen Sie den Anweisungen des Testsets und senden Sie die Probe an ein darauf spezialisiertes Labor.
- Optische Anzeichen beachten: Eine graue Färbung kann ein Anzeichen sein, doch mechanische Prüfungen sind zu vermeiden, um Fasern nicht freizusetzen.
- Seriennummern und Einprägungen prüfen: Diese können Hinweise auf das Alter der Platten geben. Beachten Sie, dass solche Markierungen oft unleserlich geworden sein können.
- Professionelle Unterstützung hinzuziehen: Bei Unsicherheit oder speziellen Anforderungen sollten Sie eine Fachkraft beauftragen, die die sichere Probenentnahme und Laboranalyse gewährleistet.
Durch diese Schritte können Sie sicher den Asbestgehalt Ihrer Eternitplatten überprüfen.
Asbestfreie Eternitplatten: Entsorgung leicht gemacht
Seit 1993 hergestellte Eternitplatten sind asbestfrei und bestehen aus gesundheitlich unbedenklichen Fasern. Dennoch erfordert ihre Entsorgung besondere Vorsicht:
- Überprüfung auf Asbestfreiheit: Stellen Sie durch Kaufbelege oder das „AF“-Kennzeichen sicher, dass die Platten asbestfrei sind.
- Schutzmaßnahmen beim Umgang: Tragen Sie zum Schutz vor Staub Schutzbrille, Atemschutzmaske und Handschuhe.
- Entsorgungsorte ermitteln: Asbestfreie Eternitplatten dürfen nicht in reguläre Bauschuttcontainer. Informieren Sie sich bei Ihrem lokalen Wertstoffhof.
- Verpackung und Transport: Verpacken Sie die Platten sicher, um Beschädigungen und Staubentwicklung zu vermeiden.
Durch die Einhaltung dieser Schritte gewährleisten Sie eine sichere und umweltbewusste Entsorgung.
Asbesthaltige Eternitplatten: So erfolgt die fachgerechte Entsorgung
Die Entsorgung von asbesthaltigen Eternitplatten sollte von spezialisierten Fachkräften durchgeführt werden, um Sicherheit zu gewährleisten.
Meldepflicht und Vorab-Information
Melden Sie den geplanten Abriss bei den zuständigen Behörden mindestens sieben Tage vor Beginn der Arbeiten an.
Schutzmaßnahmen und fachgerechter Abbau
Beauftragen Sie eine Fachfirma gemäß der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS 519). Diese Firmen sind mit geeigneter Schutzausrüstung und Geräten ausgestattet.
Verpackung und Kennzeichnung
Packen Sie die Platten im Ganzen in spezielle, luftdicht verschließbare Asbestsäcke und kennzeichnen Sie diese.
Transport und Lagerung
Transportieren Sie die Asbestsäcke in staubdicht verschlossenen Behältern direkt zu einer zugelassenen Deponie.
Staubvermeidung und Feuchthaltung
Halten Sie die Platten durch Besprühen mit faserbindenden Mitteln feucht, um die Freisetzung von Fasern zu minimieren.
Privatpersonen dürfen asbesthaltige Eternitplatten nicht eigenhändig entsorgen. Die Beauftragung von Fachfirmen ist unerlässlich, um rechtliche und gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
Vorsicht ist besser als Nachsicht: So schützen Sie sich im Alltag
Im Umgang mit Eternitplatten sollten Sie stets vorsichtig sein, um mögliche Risiken zu minimieren:
- Mechanische Bearbeitung vermeiden: Vermeiden Sie Bohren, Sägen oder Schleifen der Platten, um Asbestfasern nicht freizusetzen.
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Eternitplatten regelmäßig auf Schäden oder Verwitterung.
- Schutzbekleidung: Tragen Sie immer geeignete Schutzkleidung, auch wenn die Platten nicht bearbeitet werden.
- Feuchtigkeit zur Staubbindung: Halten Sie die Platten bei Arbeiten in der Nähe leicht feucht.
- Schuhe und Kleidung wechseln: Wechseln Sie nach dem Umgang mit Eternitplatten Ihre Kleidung und waschen Sie diese separat.
- Professionelle Beratung einholen: Bei Unsicherheiten oder größeren Arbeiten konsultieren Sie immer eine Fachkraft.
Diese Maßnahmen helfen, Ihre Gesundheit und die Ihrer Familie im Alltag zu schützen und langfristige Schäden zu vermeiden.