Wie lang darf eine tote Wasserleitung sein?
Tote Wasserleitungen sind Leitungsabschnitte, die nicht regelmäßig durchflossen werden und in denen Wasser über längere Zeit stehen bleibt. Um die Bildung gesundheitsschädlicher Keime und anderer Schadstoffe zu verhindern, sollte die Länge solcher Abschnitte auf ein Minimum beschränkt werden.
Die allgemeingültige Regel besagt, dass die Länge eines toten Leitungsabschnitts das Fünffache des Nennwertes (DN) der Leitung nicht überschreiten sollte. Diese Regelung bezieht sich auf den Innendurchmesser der Wasserleitung:
- Bei einer Leitung mit einem Innendurchmesser von 20 mm darf der tote Abschnitt höchstens 10 cm betragen.
- Bei einer Leitung mit einem Innendurchmesser von 15 mm sollte der tote Abschnitt nicht länger als 7,5 cm sein.
Stellen Sie beim Einbau Ihrer Wasserleitungen sicher, dass keine ungenutzten Abzweige entstehen oder diese möglichst kurz gehalten werden. Regelmäßiges Spülen und fachkundige Installation tragen dazu bei, die Wasserqualität in Ihrem Haus zu sichern.
Möglichkeiten im Umgang mit einer toten Wasserleitung
Falls in Ihrer Hausinstallation tote Wasserleitungen vorhanden sind, gibt es verschiedene Maßnahmen zur Risikominimierung:
1. Sanierung und Entfernung:
Eine qualifizierte Fachkraft sollte tote Leitungen vollständig entfernen. Dies ist die sicherste Methode, um das Risiko der Keimbildung durch stehendes Wasser auszuschließen.
2. Durchgängigkeit herstellen:
Integrieren Sie tote Leitungen wieder in den aktiven Wasserkreislauf. Sie können die Leitung an eine Wasserentnahmestelle anschließen oder zurück zu einer bestehenden Leitung führen.
3. Regelmäßige Spülung:
Wenn das Entfernen oder die Einbindung nicht möglich ist, sollten tote Leitungen regelmäßig gespült werden. Dadurch wird das Risiko der Keimbildung reduziert und die Wasserqualität verbessert. Spülen Sie diese Leitungen mindestens einmal pro Woche, um stehendes Wasser zu ersetzen.
4. Temperaturkontrolle:
Halten Sie die Wassertemperaturen optimal. Kaltes Wasser sollte unter 20 °C und warmes Wasser über 60 °C gehalten werden, um die Vermehrung von Keimen wie Legionellen zu verhindern.
5. Professionelle Überprüfung und Testung:
Lassen Sie Ihr Wassersystem regelmäßig von Fachkräften überprüfen und testen. Dabei sollten Keime und Schwermetalle identifiziert werden, um gesundheitliche Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen zu können.
Die Gesundheit Ihrer Familie und die Qualität des Trinkwassers sollten höchste Priorität haben. Bei Unsicherheiten wenden Sie sich an einen qualifizierten Installateur, der Ihnen individuelle Empfehlungen geben kann.