Was wird unter der Bezeichnung Klinker verstanden?
Bei Klinkern handelt es sich um gebrannte Ziegelsteine, die als Fassadenverkleidung eingesetzt werden. Die Bandbreite der Formate reicht von Vollsteinen mit Löchern bis zu dünnen Klinkerriemchen als Verblender. Dementsprechend variieren die Fugentiefen und damit der Bedarf an Fugenmörtel pro Quadratmeter.
Wie berechnen Handwerker und Hersteller den Bedarf an Fugenmörtel?
Um das Verhältnis herzustellen, wird in einem ersten Rechenschritt die Anzahl der Fugen und damit indirekt die Länge pro m2 ermittelt. Für den Gesamtbedarf wird das Ergebnis mit der Gesamtfläche der gefliesten Fläche multipliziert. Zu kleinen Abweichungen kommt es, da Anschlussfugen meist ein anderes Maß (Breite) aufweisen als die Fugen zwischen den Fliesen.
Zur überschlägigen Berechnung werden gängige und typische Fugenmaße in Breite und Höhe angenommen. Quadratische Klinkerriemchen besitzen als gängige Fugenbreite und Fugenhöhe fünf Millimeter. Kantenlängen von zwanzig Zentimetern verbrauchen etwa 600 Gramm (0,6 kg) Fugenmörtel pro Quadratmeter, bei dreißig Zentimetern verringert sich der Bedarf auf etwa 400 Gramm.
Gibt es standardisierte Maße für Klinker, die bei der Berechnung helfen?
Wie viel Fugenmörtel pro qm für Klinker genauer berechnet gebraucht wird, lässt sich aus dem Maß des Normalformats nach DIN 1053 ableiten: Länge 24 Zentimeter (cm), Breite 11,5 cm und Höhe 7,1 cm (Dünnformat 5,2 cm). Daneben gibt es vier weitere Standardformate.
Wenn der Fugenmörtelbedarf ausgerechnet wird, können Sie überschlägig folgendermaßen rechnen:
In der Horizontalen entsprechen vier Klinker etwa einem Meter und bilden drei Fugen.
In der Vertikalen entsprechen neun Klinker etwa einem Meter und bilden acht Fugen.
Fugenbreiten und Fugentiefen veranschlagen Sie mit fünf Millimetern.
Drei Fugen mit einer Länge von einem Meter entsprechen drei Metern.
Neun Fugen pro Reihe mit der Reihenanzahl vier multiplizieren = 36 Fugen.
36 Fugen mit der Einzellänge 7,1 cm multiplizieren = 2,56 Meter.
Auf einem Quadratmeter entsteht aus dem Addieren der horizontalen und vertikalen Fugen die Gesamtfugenlänge von 5,56 Metern. Wenn Sie diesen Wert mit der Fugentiefe multiplizieren, erhalten Sie den Volumenwert beziehungsweise Bedarf an Fugenmörtel.
Verbrauchen elastische Fugen mehr oder weniger Fugenmörtel?
Ja, weil sie von einer Fugenschnur unterfüttert werden und lediglich an zwei Flanken (den Fliesenkanten) haften dürfen und sollen.
Gibt es noch weitere bedarfsrelevante Parameter?
- Physikalische Ausdehnung, Dichte und Volumen des Dichtstoffes oder Fugenmörtels
- Schwindverhalten
- Saugfähigkeit der Fliesen-, Klinker- oder Ziegelkanten
- Saugfähigkeit des Untergrunds (Mörtelbett)