Grundlagen zu den ermittelten Nebenkosten je Quadratmeter
Zunächst sei hier vorausgeschickt, dass es nicht um eine Abrechnung der Nebenkosten je Quadratmeter geht. Vielmehr hat der Deutsche Mieterbund (DMB) seine bundesweiten Auswertungen zur einfacheren Veranschaulichung auf den Quadratmeter umgelegt. Dennoch verdeutlichen auch diese Zahlen, dass die Mietnebenkosten relativ deutlich schwanken können. So müssen Sie die Zahlen auch in Größe auf Wohnungen oder Häuser relativ sehen.
Wieviel Nebenkosten: die Wohnungsgröße ist maßgeblich entscheidend
Bei sehr kleinen Wohnung und Apartments (ab 25 bis 30 qm) können die Nebenkosten deutlich über die 3-Euro-Marke klettern. 3,20 Euro bis 3,40 Euro sind hier durchaus möglich. Andererseits „verteilen“ sich die Nebenkosten auf sehr große Wohnflächen (150 qm und mehr) wesentlich besser und führen zu Nebenkosten, die dann unter 2 Euro je Quadratmeter liegen können. So gehen die Zahlen des DMB von durchschnittlichen Wohnungsgrößen um die 80 bis 120 qm aus.
- 2,18 bis 2,42 Euro je qm für 2011 Nebenkosten gesamt
- davon circa 1,20 Euro nur für Warmwasser und Heizung
Abrechnungszeitraum 2011: wegen der Fristen auch 2014 noch hochaktuell
Der Abrechnungszeitraum 2011 konnte erst Mitte bis Ende 2013 repräsentativ erfolgen, da viele Mietvertragspartner als Abrechnungszeitraum das Kalenderjahr vereinbarten. Im Anschluss haben die Vermieter (mit dem Ende der 12 Monate Abrechnungszeitraum) 12 Monate zum Erstellen und Übermitteln der Nebenkostenabrechnung an den Mieter Zeit. Die Mieter ihrerseits haben dann ebenfalls 12 Monate zur Überprüfung. Daraus ergibt sich eine zeitliche Verzögerung bis weit in das Jahr 2013 hinein.
Trotz geringeren Energieverbrauchs gestiegene Mietnebenkosten
Nun ist Ihnen vielleicht der Winter 2011/2012 auch als besonders milder Winter in Erinnerung. Entsprechend gingen viele Mieter von Einsparungen bei den Nebenkosten aus. Tatsächlich haben viele Mieter deutlich an Energiekosten gespart. Trotzdem hatten viele Miethaushalte zu ihrer Überraschung eine satt gestiegene Nebenkostenabrechnung im Briefkasten. Das wiederum führte zu verhältnismäßig vielen an Mietervereine eingesandten Abrechnungen.
Preissteigerungen von bis zu knapp 25 Prozent
Dabei waren es absolut nicht die Vermieter, die sich hier bereichern wollten. Stattdessen sind die Energiekosten für den Abrechnungszeitraum deutlich nach oben gestiegen. Je nach verwendeten Heizmitteln konnten die Nebenkosten den Mehraufwand unterschiedlich schlecht abfedern.
- Gas: Preisanstieg circa 4,5 Prozent
- Fernwärme: Preisanstieg ungefähr 7 Prozent
- Heizöl: Preiszuwachs um die 24 Prozent
Insbesondere die Mieter mit Ölheizanlagen erwischte es besonders drastisch. Selbst bei deutlich geringerem Verbrauch ist ein deutlicher Anstieg der Nebenkosten zu verzeichnen gewesen. Dass viele Nebenkostenabrechnungen reklamiert und an Mietervereine weitergeleitet wurden, ist also nicht verwunderlich.
Wichtiger Grundsatz: immer erst die eigenen Kosten vergleichen
Wenn auch Ihre Nebenkostenabrechnung zu hoch erscheint, sollten Sie nicht sofort die Konfrontation mit dem Vermieter suchen. Stattdessen sollten Sie sich über die jeweils aktuell veröffentlichten Zahlen der Mietervereine informieren. Hier sind schon erste Trends zu Preisanstiegen und Senkungen zu erkennen.