Sinn eines Mauerwerksverbands
Die meisten Mauern sind nach bestimmten Regeln gemauert, die ein Muster ergeben. Diese Muster nennt man Mauerwerksverbände. Es gibt einige davon, beispielsweise den regelmäßigen Läuferverband, der am häufigsten angewendet wird, oder den schleppenden Läuferverband, bei dem die einzelnen Steine ein wenig wie Treppen angeordnet sind. Je nach Region gibt es noch viele weitere typische Mauerwerksverbände.
Der Sinn eines Mauerwerksverbands besteht darin, ein bestimmtes Bild zu schaffen – einheitlich, streng, verspielt, aufgelockert …
Der Wilde Verband
Der Wilde Verband ist – wie der Name sagt – tatsächlich wilder als die anderen Mauerwerksverbände. Allerdings hat auch er seine Ordnung. Es werden Läufer (Steine in Längsrichtung) und Binder (Steine in Querrichtung verwendet). Nun gilt es, aus beiden ein ansprechendes Bild zu schaffen.
Für den Wilden verband gelten folgende Regeln:
1. Es dürfen nur maximal fünf Läufer hintereinandergelegt werden.
2. Die Stoßfugen sind bei den Läufern immer um einen Viertelstein versetzt, bei den Bindern um einen halben Stein. So wird verhindert, dass zwei Stoßfugen direkt übereinanderliegen.
3. Die Binder sollten keine „Treppe“ bilden, das heißt, es werden maximal drei oder vier Binder diagonal aufeinandergemauert. Eine „Treppe“ würde die wilde Optik stören und ein Muster schaffen, das gewollt aussieht.
Übrigens können Sie nicht nur mit ganzen Klinkern einen Wilden Verband herstellen, sondern auch mit Klinkerriemchen auf einem WDVS. Allerdings müssen Sie die Riemchen dazu auf Bindergröße zuschneiden.
Wilder Verband für alle Klinkerformate geeignet
Der Wilden Verband lässt sich mit allen Klinkerformaten herstellen. Das Schöne an diesem Verband ist, dass Ihre Fassade immer ein Unikat ist – denn jeder Wilde Verband sieht ein wenig anders aus.