Unterschiede zwischen warmen, beheizten und kalten Wintergärten
Bei Wintergärten wird üblicherweise zwischen drei verschiedenen Kategorien unterschieden:
- warme Wintergärten
- saisonal beheizte bzw. beheizbare Wintergärten
- kalte Wintergärten
Von einem kalten Wintergarten ist zum Beispiel dann die Rede, wenn es sich um eine überdachte Terrasse handelt, die mit gläsernen Seitenwänden vor dem Wind geschützt wird. Durch eine Einfachverglasung wird es darin zwar an sonnigen Tagen vom Frühjahr bis zum Herbst mollig warm, als Wohnraumerweiterung lässt sich eine solcher Wintergarten aber nicht nutzen.
Damit ein Wintergarten ganzjährig wie jeder andere Raum im Haus genutzt werden kann, reicht auch eine bloße Behelfsleistung wie zum Beispiel eine Infrarotheizung nicht aus. Vielmehr sollte die spätere Nutzung als Wohnraum bereits bei der Planung für den Neu- oder Umbau berücksichtigt werden.
Technische Grundvoraussetzungen für die Nutzung als Wohnraum
Eine solide Grundstruktur ist unerlässlich, wenn ein Wintergarten als Wohnraumerweiterung genutzt werden soll. Dazu muss es zwar gar nicht unbedingt ein gemauerter Wintergarten sein. Allerdings ist allein aufgrund der tatsächlichen Nutzung zu Wohnzwecken unabhängig vom Material fast überall eine Baugenehmigung notwendig.
Mittlerweile müssen Wintergärten dieser Art auch die vorgeschriebenen Dämmwerte der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllen. Das bedeutet für die konkrete Ausführung eines solchen Bauprojekts in der Regel die folgenden Konsequenzen:
- ein gedämmter Bodenaufbau ist erforderlich
- die zu erreichenden Dämmwerte machen eine Mehrfachverglasung nötig
- ein professionelles Heizsystem sollte mit eingeplant werden
- der Wintergarten sollte über ein professionelles System zur Be- und Entlüftung verfügen
- die Baukosten liegen im Vergleich zu kalten Wintergärten im Durchschnitt etwa doppelt so hoch
Vielseitige Möglichkeiten für modernes Wohnen mit Aussicht ins Grüne
Ein als ganzjährig nutzbarer Wohnraum geplanter Wintergarten ist zwar im Allgemeinen kein Schnäppchen. Allerdings bringt ein Wintergarten dieser Art dafür auch nicht nur eine enorme Verbesserung der Wohnqualität mit sich, sondern kann auch den Wert einer Immobilie entsprechend erhöhen. Waren Wintergärten früher oft nur eine Art saisonal nutzbares Wohnzimmer mit Gartenfeeling, sind mittlerweile auch ganz andere Varianten bei der Nutzung als Wohnraum üblich:
- die Nutzung als Schlafzimmer (bzw. Gästezimmer) mit Aussicht
- als Esszimmer mit besonderem Charme
- für die Haltung exotischer Tiere
- als häusliches Arbeitszimmer bzw. Home Office
- als besonders exklusive Küche in Verbindung mit einem Esszimmer
Insbesondere für eine Nutzung als Küche und Esszimmer sollten die dafür nötigen Installationen und Anschlüsse natürlich bereits vor der Errichtung des Wintergartens mit eingeplant werden. Außerdem sollten professionelle Beschattungsmöglichkeiten wie Plissees nicht vergessen werden, damit beispielsweise eine Nutzung als Schlafzimmer für Übernachtungsgäste überhaupt denkbar ist.