Die Sonnenwärme optimal nutzen
Zunächst einmal bietet es sich grundsätzlich an, die natürlichen Vorzüge eines Wintergartens möglichst optimal für dessen Klimatisierung zu nutzen. So wird beispielsweise im Sommer keine eigene Klimaanlage für die Kühlung des Wintergartens benötigt, wenn sich dieser bei Hitze mittels Falttürengroßzügig zum Garten hin öffnen lässt. Verfügt der Wintergarten statt einem geschlossenen Dach über ein Glasdach, kann sich auch ein kalter Wintergarten an sonnigen Frühlings- und Herbsttagen durchaus angenehm aufheizen.
Damit dieser Effekt aber vor allem im Winter nutzbar ist, sollte auch die Gartengestaltung in entsprechende Überlegungen mit einbezogen werden: Während hohe Nadelbäume ganzjährig ihren Schatten werfen, blockieren Laubbäume nur in der Sommersaison den Einfall des Sonnenlichts. Eine strategische Bepflanzung des Gartens mit Laubbäumen kann also einen sommerlichen Hitzestau im Wintergarten verhindern und im Winter für angenehme Helligkeit und Wärme sorgen.
Auch die Auswahl der Verglasung kann einen großen Einfluss darauf haben, in welchem Ausmaß ein Wintergarten bei kühlen Temperaturen zusätzlich beheizt werden muss.
Wohnraum oder Winterquartier für mediterrane Pflanzen?
Während „warme“ Wintergärten heutzutage oftmals ganzjährig als Wohnraumerweiterung in Form eines besonders gemütlichen Esszimmers genutzt werden, dienen „kalte“ Wintergärten regelmäßig als frostsicheres Winterquartier für Kübelpflanzen.
Von diesen unterschiedlichen Nutzungsarten hängt auch der individuelle Heizbedarf ab: Im ganzjährigen Wintergarten fällt dieser naturgemäß sehr viel höher aus als in einem als Pflanzen-Winterquartier genutzten Anlehnhaus.
Allerdings sollte auch die psychologische Komponente nicht außer Achte gelassen werden. In einem rundum verglasten Wintergarten gerät man leicht ins Frösteln, wenn dieser im Winter vom späten Nachmittag bis zum nächsten Vormittag jeweils rundherum in völlige Dunkelheit getaucht ist. Diesem Gefühl lässt sich mit einer speziellen Beleuchtung entgegen wirken. So können Sie die tatsächliche Temperatur um einige Grad niedriger ansetzen und sich im Wintergarten trotzdem wohlfühlen.
Infrarotheizung: nachträglich einbauen und damit die Wintergartensaison verlängern
Unschlagbare Vorteile bietet eine Infrarotheizung, wenn damit ein bestehender Kaltwintergarten nachgerüstet werden soll:
- einfache und schnelle Installation
- überschaubare Kosten
- wenig Platzbedarf
- bequem mittels Thermostat steuerbar
- in vielen Größen und optischen Varianten verfügbar
Es würde zwar viel zu viel Strom benötigen, einen Wintergarten mittels Infrarotheizung den ganzen Winter über auf die übliche Raumtemperatur zu bringen. Die praktischen Infrarotpaneele eignen sich aber perfekt dafür, die Wintergartensaison immerhin deutlich zu verlängern. Außerdem sind sie die richtige Wahl, wenn eine solche Heizung im Wintergarten ohnehin nur alle paar Wochen für ein paar Stunden zum Einsatz kommen soll. Ein weiterer Vorteil: Infrarotheizungen verursachen keine wesentliche Luftzirkulation und wirbeln daher auch keinen Staub auf.
Heizungsarten für den Neubau eines Wintergartens
Für einen als Wohnraum genutzten Wintergarten kommt im Falle eines Neubaus natürlich grundsätzlich auch der Anschluss an eine im Haus installierte Zentralheizung in Frage. Dafür sollte aber von einem Fachbetrieb unbedingt vorab eine professionelle Wärmebedarfsrechnung erstellt werden. So kann geklärt werden, ob der zu erwartende Energiebedarf von einer bestehenden Anlage überhaupt mit abgedeckt werden kann. Immerhin ist für einen verglasten Wintergarten in der Regel mit einem sehr viel höheren Heizbedarf zu rechnen als für einen gut gedämmten Wohnraum.
Als Alternative zu gewöhnlichen Heizkörpern können in einem Wintergarten Lamellen-Heizkörper in einen Bodenkanal integriert werden. Diese Art der Beheizung spart nicht nur Platz, sondern lässt die warme Luft auch direkt an den Glaswänden aufsteigen, sodass Kondenswasser effektiv verhindert wird.
Eine ökologische Alternative zu den beliebten Gasbrennwertgeräten sind Wärmepumpen. Mit diesen lässt sich gegenüber einer direkten Erzeugung von Heizwärme aus Strom eine Energieersparnis im Faktor 1 zu 3 verwirklichen. Mittlerweile gibt es auch sogenannte Split-Klimageräte: Diese kombinieren die Möglichkeiten einer Wärmepumpe mit den Annehmlichkeiten einer Klimaanlage. Das bedeutet, dass Sie Ihren Wintergarten mit vergleichsweise geringem Energieaufwand im Sommer kühlen und im Winter heizen können.