Gesundheitsrisiken im Keller – Was Sie wissen müssen
Das Wohnen im Keller birgt verschiedene gesundheitliche Risiken, die oft unterschätzt werden. Chemische Emissionen aus gelagerten Materialien wie Farben, Lacken und Holzpellets können die Raumluft erheblich belasten. Diese Materialien setzen Lösungsmittel frei, die gesundheitsschädlich sein können. Achten Sie darauf, solche Materialien sicher und, wenn möglich, getrennt vom Wohnbereich zu lagern.
Feuchtigkeit und biologische Verbindungen sind ein weiteres Risiko. Milben und andere Parasiten gedeihen besonders gut in feuchten Umgebungen. Milbenkot kann allergische Reaktionen und Atemwegserkrankungen auslösen. In seltenen Fällen kann der Kot von Nagetieren Viren und Bakterien übertragen. Kontrollieren Sie daher den Keller regelmäßig auf Feuchtigkeitsprobleme und Schädlingsbefall und halten Sie ihn gut gereinigt.
Eine schlechte Belüftung kann ebenfalls Schadstoffe in der Luft konzentrieren. Dies ist besonders kritisch, wenn der Keller als Hobbyraum oder Werkstatt genutzt wird. Regelmäßiges Lüften und gegebenenfalls der Einbau einer Lüftungsanlage können hier Abhilfe schaffen.
Vor der Nutzung des Kellers für körperlich anstrengende Aktivitäten wie Sport ist es wichtig, sicherzustellen, dass keine gesundheitsgefährdenden Stoffe in der Luft vorhanden sind. Eine Überprüfung und Anpassung der Raumluftqualität ist dabei unerlässlich.
1. Methoden zur Reduzierung der Luftfeuchtigkeit
Eine hohe Luftfeuchtigkeit im Keller kann zu Schimmelbildung und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Deshalb ist die Kontrolle der Feuchtigkeit entscheidend.
1.1. Regelmäßiges Stoßlüften
Stoßlüften ist eine effektive Methode, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Öffnen Sie mehrmals täglich für einige Minuten alle Fenster weit, um einen vollständigen Luftaustausch zu ermöglichen. In den Sommermonaten sollten Sie darauf achten, nur dann zu lüften, wenn die Außentemperatur niedriger als die Kellertemperatur ist, um Kondensation zu vermeiden.
1.2. Installation von Ventilatoren
Ventilatoren können die Luftzirkulation verbessern und helfen, Feuchtigkeit schneller abzutransportieren. Platzieren Sie Ventilatoren so, dass stehende Luft vermieden wird und die Luft gleichmäßig verteilt wird.
1.3. Luftentfeuchter verwenden
Ein Luftentfeuchter ist besonders in sehr feuchten Kellerräumen hilfreich. Wählen Sie ein Gerät, das für die Größe des Raumes geeignet ist, und entleeren Sie es regelmäßig. Bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit kann der kontinuierliche Einsatz eines Luftentfeuchters notwendig sein.
1.4. Möbel und Gegenstände von den Wänden abrücken
Stellen Sie sicher, dass Möbel einige Zentimeter von den Wänden entfernt stehen, um die Luftzirkulation zu verbessern. Dies hilft, dass Feuchtigkeit sich nicht an den Wänden staut und Schimmelbildung verhindert wird.
1.5. Bauschäden beheben
Untersuchen Sie den Keller auf Risse und undichte Stellen. Abdichtungen mit Dichtmitteln oder die Installation von Drainagesystemen können das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern. Bei starkem Wassereintritt kann eine Außendämmung sinnvoll sein.
1.6. Einsatz von Heizungen
Eine konstante, moderate Temperatur im Keller kann helfen, Kondensat zu verhindern und somit die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren.
2. Methoden zur Reduzierung der Radonbelastung
Um die Radonbelastung im Keller zu senken, stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung.
2.1. Intensives Stoßlüften
Regelmäßiges und intensives Stoßlüften kann die Radonkonzentration reduzieren. Öffnen Sie mehrmals täglich die Fenster weit, um einen kompletten Luftaustausch zu ermöglichen.
2.2. Abdichten von Eintrittsstellen
Dichten Sie sämtliche Risse und Fugen ab, durch die Radon in den Keller eindringen könnte. Radondichte Materialien sollten hierbei verwendet werden.
2.3. Einbau von radondichten Barrieren
Installieren Sie radondichte Materialien wie Kunststofffolien oder spezielle Beschichtungen zwischen Grund und Wohnbereich, um das Eindringen von Radon zu verhindern.
2.4. Installation einer Lüftungsanlage
Eine automatisierte Lüftungsanlage kann den kontinuierlichen Luftaustausch sicherstellen und die Radonkonzentration dauerhaft niedrig halten.
2.5. Unterdruckerzeugung
Unterdruck kann durch kleine Ventilatoren erzeugt werden, die radonhaltige Luft nach außen ableiten. Diese Methode sollte jedoch zurückhaltend genutzt werden, da sie die Konzentration im Keller erhöhen kann.
2.6. Radondrainage
Eine Radondrainage unter dem Fundament saugt radonhaltige Bodenluft ab, bevor sie in den Keller eindringen kann, und ist besonders für Neubauten sinnvoll.
3. Methoden zur Bekämpfung von Schimmel
Die Bekämpfung von Schimmel ist essenziell, um gesundheitliche Risiken und Bauschäden zu vermeiden.
3.1. Mechanische Entfernung
Behandeln Sie schimmelbefallene Stellen durch mechanisches Reinigen und gründliches Trocknen.
3.2. Einsatz von Hausmitteln
Essigessenz oder Alkohol können auf schimmelbetroffene Stellen aufgetragen werden. Auch Wasserstoffperoxid ist ein effektives Mittel gegen Schimmel.
3.3. Chemische Schimmelentferner
Für hartnäckigen Schimmelbefall können chemische Schimmelentferner eingesetzt werden. Tragen Sie immer Schutzkleidung und folgen Sie den Anweisungen des Herstellers sorgfältig.
3.4. Einsatz von Kalkputz und Kalkfarbe
Kalkputz und Kalkfarbe schaffen ein alkalisches Milieu, das Schimmelwachstum verhindert, und regulieren die Feuchtigkeit.
3.5. Beseitigung von Wasserschäden
Kontrollieren Sie den Keller regelmäßig auf Wasserschäden und beheben Sie sofortige undichte Stellen, um Schimmelwachstum zu vermeiden.
3.6. Förderung der Luftzirkulation
Sorgen Sie für gute Luftzirkulation durch regelmäßiges Öffnen von Fenstern oder den Einsatz von Ventilatoren.
4. Methoden zur Vorbeugung von Nagetierbefall
Vorbeugende Maßnahmen gegen Nagetierbefall sind entscheidend, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.
4.1. Ordnung und Sauberkeit
Halten Sie den Keller sauber und ordentlich. Entfernen Sie regelmäßig Abfälle und lagern Sie Lebensmittel in verschließbaren Behältern.
4.2. Abdichten von Zugängen
Überprüfen Sie den Keller kontinuierlich auf potenzielle Eintrittsstellen und dichten Sie alle erkennbaren Schwachstellen gründlich ab.
4.3. Nutzen von physischen Barrieren
Setzen Sie physischen Barrieren wie Gitter und Schutzbleche ein, um das Eindringen von Nagetieren zu verhindern.
4.4. Kontrolle der Umgebung
Kontrollieren Sie regelmäßig das Außengelände und reparieren Sie Beschädigungen, um Nagetieren den Zugang zu verwehren.
4.5. Präventive Maßnahmen im Garten
Halten Sie einen Abstand zwischen gelagertem Material und den Kellerwänden ein, um Versteckmöglichkeiten für Nagetiere zu minimieren.
4.6. Professionelle Hilfe
Bei Anzeichen eines Nagetierbefalls sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um den Befall effizient zu bekämpfen.
Durch diese Methoden können Sie die Gesundheitsrisiken im Keller erheblich reduzieren und den Raum sicher nutzen.