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Holzhäuser wirken auf den Betrachter rustikal, einladend, natürlich und ökologisch. Dieses Empfinden versucht vor allem die Holzbauindustrie heute noch zusätzlich zu fördern und erklärt Holz zu einem der ökologischsten und gesündesten Baustoffe überhaupt.
Ökologie
Wie eine umfassende Studie der TU Darmstadt aus dem Jahr 2008 zeigt, sind Holzhäuser gar nicht so ökologisch, wie es auf den ersten Blick scheint.
Holz ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, die Erhaltung eines Hauses in Holzständerbauweise verursacht über die Nutzungsdauer von rund 80 Jahren hinweg wesentlich mehr Treibhausgase als bei einem exakt gleichen Massivhaus.
Gesundheitswirkung
Holz hat viele positive Eigenschaften, die teilweise auch bei einer Verwendung in Innenräumen – beispielsweise als Dielenboden – zum Tragen kommen können:
- es ist warm (hat ein gutes Wärmespeichervermögen)
- es hat ein hohes Wohlfühlpotenzial
- sein natürlicher Geruch wirkt auf die meisten Menschen entspannend
Schadstoffbelastungen
Holz an sich ist ein sehr gesunder Baustoff. Daran gibt es kaum etwas zu zweifeln. Häuser aus völlig unbehandeltem Holz können aber nicht gebaut werden.
Sehr problematisch sind alle jene Stoffe, die eingesetzt werden müssen, um Holz zu konservieren. Diese Stoffe sind weder ökologisch noch gesundheitlich unbedenklich, wie zahlreiche Studien zeigen. Es sind vor allem:
- Holzkonservierungsstoffe
- Schädlingsbekämpfungsmittel im Holz
- Lacke und Farben für Holz
- Versiegelungen
- Montageschäume
Besonders gefährlich sind dabei die folgenden Stoffe:
- Lösungsmittel
- Formaldehyd
- Flüchtige Kohlenwasserstoffverbindungen
Dass auch der Bau kann mit deutlich geringeren Wandstärken ausgeführt wird, als bei Massivhäusern muss aber ebenfalls in Betracht gezogen werden, wenn es um Schadstoffbelastungen geht.
Formaldehyd
Formaldehyd ist nicht nur in vielen Kunstharzen enthalten, sondern auch unter anderem in Holzspanplatten. Vor allem wenn besonders formaldehydreiche Harnstoffharze verwendet werden, wird die Raumluft in hohem Maß mit diesem Stoff verunreinigt.
Formaldehyd führt nicht nur zu Übelkeit, Kopfschmerzen und teilweise deutlich verringerter Konzentrationsfähigkeit. Es steht auch im Verdacht, bei langdauernder Exposition Krebs verursachen zu können. Formaldehydfreie Produkte sind nicht für jeden Bereich verfügbar. Ein völliger Ausschluss dieses Stoffes ist also nicht möglich, wenn man mit Holz baut.
Lösemittel
Lösemittel sind Bestandteil der meisten Lacken, Farben, Versiegelungen und Konservierungsanstriche. Sie halten die festen Bestandteile in Lacken und Farben in Lösung, sie sind deshalb fast unverzichtbar.
Lacke und Farben gibt es zwar auch auf Wasserbasis, das gilt aber nicht für alle Anstriche. Viele Lösemittel haben ähnliche Auswirkungen, wie bei Formaldehyd beschrieben.
Flüchtige Kohlenwasserstoffverbindungen
Diese unter dem Begriff VOC zusammengefassten Stoffe können teilweise ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Teilweise stehen auch einzelne Stoffe im Verdacht, möglicherweise bei langdauerndem Einwirken in nicht geringen Konzentrationen Krebs erzeugen zu können.
Emissionsgrenzwerte
Aktuelle gesetzliche Vorschriften sehen zumindest in einigen Bereichen eine Beschränkung der Emissionswerte bei einzelnen Baustoffen vor. Dass schädliche Stoffe in die Raumluft abgegeben werden, kann beim Bauen mit Holz aber nicht vollständig verhindert werden.