Wandbeschaffenheit prüfen
Wohnwände können aus sehr unterschiedlichen Werkstoffen bestehen, die sich zudem stark im Erhaltungszustand unterscheiden können. Eine Wohnwand muss beim Aufhängen sicher die möglichen Gewichtsbelastungen tragen. Das Material der Bauelemente und die eingelagerten Güter wie Bücher können schnell zu dreistelligen Kilogrammmengen führen.
Prinzipiell gilt, dass sich bei der Erhöhung der Anzahl der Befestigungspunkte die Last besser verteilt. Zudem müssen die „schwächsten“ Glieder jeder Konstruktion richtig ausgewählt werden. Bei der Wandbefestigung bestehen die neuralgischen Punkte in der Verbindung von Wandloch, Dübel und Schraube. Die Belastung des einzelnen Bohrlochs und Dübels teilt sich durch die Anzahl der Fixierungen. Wenn hundert Kilogramm von vier Befestigungspunkten getragen werden, wirken auf jedes Loch 25 Kilogramm.
Wandarten und Eigenschaften
Die gängigen Innenwände bestehen aus folgenden Werkstoffen mit den dazugehörigen Eigenschaften:
- Beton massiv: graues Bohrmehl, stabil und mit normalen Allzweck- und Spreizdübeln bestückbar
- Beton hohl: graues Bohrmehl, Metallhohlraumdübel oder Federklappdübel
- Faser- und Gipsplatten: Tragfähigkeit der Wand muss geprüft werden, Schraubdübel mit oder ohne „Verknotungsfunktion“
- Kalkstein: Ausbrechneigung und Lochstabilität eventuell mit Injektionsmörtel verbessern
- Lochsteine: Porenbetondübel
- Mischmauerwerk: Durch Bohrmehlauswurf Beschaffenheit prüfen und variieren
- Stahlbeton: Schwer zu bohren, Einschlaganker Porenbetondübel oder Spreizdübel
- Ziegel: rotes Bohrmehl, Federspiraldübel, Porenbetondübel
Natürlich muss der Gesamtzustand einer Wand immer im Auge gehalten werden. Wenn die Wand tendenziell eher fragil wirkt, sind Befestigungsschienen eine gute Alternative. Sie werden meist mit fünf oder mehr Verschraubungen an der Wand befestigt und dienen als Einhängevorrichtung für die Wohnwandelemente. Auch wenn ein einzelnes Bohrloch „schwächelt“, ist die Gesamtbelastung nicht beeinträchtigt.
Wer eine TV-Wand oder eine Wohnwand selber baut, kann bei ungeeigneten oder nur bedingt belastbaren Wänden teile des Gewichts durch Stückkonstruktionen „abfangen“. Stützen aus zierlichen Metallfüßen und Deckentragedrähte können beispielsweise die Wandbefestigungen entlasten.