Warum kratzt Wolle überhaupt?
Wolle kratzt normalerweise dann, wenn die Fasern eher hart und grob sind. Unsere hiesige Schafwolle steht deshalb in einem nicht gerade guten Ruf, obwohl sie atmungsaktiv und gesund ist. Leider gibt es eben immer wieder Leute, die auf Wolle besonders sensibel reagieren und aus dem Kratzen gar nicht mehr herauskommen.
Die Fasern lassen sich durch Essigspülungen oder kurzzeitiges Einfrieren in der Tiefkühltruhe weicher machen. Auf diese Weise entdeckte so mancher genervte Wollbesitzer sein Kleidungsstück auf neue Weise wieder – ohne das lästige Kratzen. Aber gibt es auch eine Wolle, die von Anfang an hautfreundlich ist?
Wolle, die nicht kratzt: Hier ist sie!
Ja, es gibt eine Wolle, die nicht kratzt. Sogar mehrere Sorten davon. Zwei Varianten möchten wir Ihnen an dieser Stelle vorstellen, damit Sie sich das Passende heraussuchen können: Für mehr Freude an Ihrer natürlichen Wollkleidung!
Merinowolle
Merinowolle stammt von den Merinoschafen, die ein besonders weiches, feines Fell besitzen. Die Tiere stammen ursprünglich aus Nordafrika, doch längst fühlen sie sich auch Tasmanien und Australien wohl. Die Wetterbedingungen in Deutschland eignen sich für diese Schafe eher nicht.
Die Wollfasern sind sehr fein, sogar noch feiner das menschliche Haar. Liegt die Merino-Faser bei 14 bis 22 µ, bringt es unsere normale Schurwolle schon auf 40 µ. Trotzdem wirkt Merinowolle wärmeisolierend und fühlt sich flauschig-weich an.
Alpakawolle
Alpakas haben ihre Wurzeln in den südamerikanischen Anden, sie besiedeln dort gern auch die Höhenlagen. Ihre Wolle schützt sie sowohl gegen Kälte als auch gegen Hitze, die Thermoeigenschaften sind phänomenal.
Die Fasern sind von innen hohl und äußerst fein. Sie speichern Feuchtigkeit und geben diese schrittweise an die Luft ab. Außerdem gibt es so gut wie keine Berichte darüber, dass Alpakawolle kratzt, ganz im Gegenteil: Dieses Material bewirkt ein sehr angenehmes Hautgefühl.