Was kann passieren, wenn ich Wolle »falsch« wasche?
Wolle ist eigentlich dafür da, um Schafe vor Kälte zu schützen. Sie ist ein Naturprodukt, dessen Eigenschaften sich an ihrem ursprünglichen Zweck orientieren. Da die Tiere sich nicht heiß duschen, um sauber zu werden, muss das Material auch nicht unempfindlich gegen heißes Wasser sein.
Wer trotzdem auf die Idee kommt, Wolle zu warm zu waschen, der wird sich wohl von seinem Kleidungsstück verabschieden müssen: Die Fasern laufen entweder ein oder sie verfilzen – manchmal auch beides.
Weil Kleidung aus Wolle zu Recht nicht gerade billig ist, lohnt es sich, sehr genau auf die richtige Pflege zu achten. Nur so schützen Sie Ihre wertvolle Winterkleidung vor ärgerlichen Schäden.
Wie wäscht man Wolle am besten?
Wollfasern ähneln in ihrer Struktur den menschlichen Haaren: Außen befinden sich feine Schuppen, die nicht gern unsanft behandelt werden. Durch Reibung in Verbindung mit Nässe können sich die Schuppen ineinander verhaken und es entstehen Verfilzungen.
Wenn sich dann noch höhere Temperaturen hinzugesellen, ist es ganz um die Wolle geschehen. Ihre Haare mögen es schließlich auch nicht, stark gerubbelt und nass erhitzt zu werden.
Geben Sie also darauf acht, das empfindliche Material auf den genannten drei Gebieten nicht zu stark zu beanspruchen – das ist bereits die halbe Miete. Doch sauber bekommen möchten Sie Ihren Wollpulli natürlich trotzdem. Darum kümmern wir uns im nächsten Absatz.
Maschinenwäsche? So geht’s!
Bei einigen Wollprodukten ist die Maschinenwäsche nicht untersagt. Beachten Sie bitte immer das Pflegeetikett! Falls Sie Ihre Wolle in die Trommel geben dürfen, dann wählen Sie dafür das schonendste Programm aus. Möglich sind:
- Wollwäsche
- Handwäsche
Diese beiden Waschgänge arbeiten mit sparsamen Trommelbewegungen, um die Fasern möglichst nicht aufzurauen. Das Schleudern sparen sie aus, die Maximaltemperatur liegt bei 30 Grad, doch meistens handelt es sich um eine Kaltwäsche.
Aufpassen bei der Handwäsche
Die Handwäsche gilt zwar als der schonendste Weg, Wolle sauber zu bekommen, aber hier lauern trotzdem einige Gefahren. Bei vielen Kleidungsstücken aus Wolle kommen Sie um eine manuelle Säuberung gar nicht herum, halten Sie sich dabei an den folgenden Tipps:
- Auch hier auf die niedrige Waschtemperatur achten
- Höchstens lauwarmes Wasser einlassen
- Eventuell etwas Waschmittel hinzugeben
- Auf keinen Fall Rubbeln oder Wringen
- Kneten Sie die Wäsche auch nicht durch
- Wolle zunächst gründlich einweichen lassen
- Danach mit fließendem, lauwarmem Wasser spülen
- Stoff ganz sanft in Form ziehen
Wenn Sie nun dem Spülwasser noch ein wenig weißen Essig hinzusetzen, tun Sie Ihrer Wolle zusätzlich etwas Gutes. Sie frischen die Farben auf und sorgen für angenehm weiche Fasern.
Welches Waschmittel ist das Richtige für Wolle?
Ob Sie nun die Waschmaschine wählen oder selbst Hand anlegen: Wählen Sie ein passendes Waschmittel aus, das die Wollfasern schont und trotzdem den Schmutz herausbekommt. Dabei zählt vor allem der pH-Wert, der im neutralen Bereich liegen sollte.
Spezielle Wollwaschmittel sind hier die beste Wahl, aber im Notfall hilft auch ein Babyshampoo. Greifen Sie niemals zu einem normalen Vollwaschmittel und auch nicht zu einem Color-Waschmittel. Diese wurden für weitaus widerstandsfähigere Gewebe entwickelt.
Der Weichspüler sollte bei Wolle ebenfalls absolut tabu sein, er verklebt nur die Fasern und führt dazu, dass Sie sich in Ihrer Kleidung nicht mehr richtig wohlfühlen. Wolle benötigt nun einmal eine Spezialbehandlung.
So wird die Wolle nach dem Waschen wieder trocken
Nach der Wäsche möchte Wolle liegend getrocknet werden, schließlich ist das Gewebe noch vollgesaugt mit Wasser und ziemlich schwer. Das Gewicht könnte im Hängen dazu führen, dass der Stoff ausleiert.
Rollen Sie das Wäschestück noch nass in ein großes, saugfähiges Handtuch, um schon einmal einen Teil des Wassers herauszubekommen. Dann breiten Sie die Wollkleidung auf einem Wäscheständer aus und warten ab.
Dass Sie Ihre Wolle nicht auf die Heizung oder in die pralle Sonne legen, sollte an dieser Stelle schon selbstverständlich sein. Sonst wären die Fasern wieder zu großer Hitze ausgesetzt, zudem entfaltet UV-Licht eine bleichende Wirkung.
Was hilft gegen hartnäckige Flecken?
Mit verschiedenen Hausmitteln bekommen Sie auch hartnäckige Flecken aus der Wolle heraus. Hierzu zählen zum Beispiel Essig, Mineralwasser, Spülmittel und Gallseife. Gehen Sie aber bitte sehr vorsichtig damit um.
Falls Sie sich nun fragen, wie Wolle zu bügeln ist, dann lesen Sie bitte den 2. Teil unserer Serie zum Thema Wolle: Dort erhalten Sie passende Hilfe.