Kann die Qualität überhaupt mit „normalen“ Häusern mithalten?
Der wesentliche Unterschied zwischen Fertig- und Massivhäusern ist die Bauweise: Während ein Massivhaus „Stein auf Stein“ errichtet wird, erfolgt der Bau eines Fertighauses industriell. Die Herstellung der Einzelteile erfolgt in den Fabriken der Hersteller und unter optimalen Bedingungen, sodass sie qualitativ hochwertig und makellos sind.
Das liegt nicht nur am technischen Fortschritt, der die Materialien von Fertighäusern immer haltbarer macht. Auch der Schutz vor Witterung bis zum Aufbau erhält die Hochwertigkeit. Durch die geringe Aufbauzeit am Bauort bleiben die Bauteile auch dort vor äußeren Einflüssen bewahrt.
Sie sehen also, dass Fertighäuser durch professionelle Arbeit und gute Materialqualität hochwertig sind. Doch welche Materialien sind das und was versteht man unter „professioneller Arbeit“?
Die Werkstoffe
Das wichtigste Baumaterial bei Fertighäusern ist Holz. Es bildet die tragende Wandkonstruktion und sichert Stabilität, da meist massives Nadelholz eingesetzt wird. Doch anders als bei einer „Holzhütte“ findet hier maßgenaues Sägen, Fräsen und Bohren statt. Dabei ist in der Regel eine Maßtoleranz von nur einem Millimeter erlaubt. Zusätzlich erfolgt eine exakte Beschriftung, um Fehler beim Bau zu vermeiden.
Die Wände von Fertighäusern werden immer stabiler. Vor Jahrzehnten noch als teilweise minderwertig bekannt, sind sie heute massive und langlebige Konstruktionen. Sie können aus Leichtbeton oder Ziegeln bestehen und qualitativ zu einem Massivhaus aufschließen. Beliebt ist auch ein Vergießen mit Beton, um die Stabilität an der Baustelle nochmals zu erhöhen.
Die Fertigung der Einzelteile
Aber warum sind die Teile von Fertighäusern so exakt gefertigt und über Jahrzehnte haltbar? Weil der Entstehungsprozess vom ersten Schritt an professionell und präzise durchgeführt wird. Doch wie erfolgt dieser?
- Als erstes werden alle Bestandteile des Hauses mittels CAD-Software am Computer konstruiert.
- Nun erfolgt der Plattenzuschnitt für die Wände des späteren Hauses, mit Hilfe der Computermodelle und präzisen Sägen.
- Die Holzbalken werden anschließend vollautomatisch zugeschnitten.
- Nachdem das Riegelwerk gelegt und die zugeschnittenen Platten darauf befestigt wurden, werden die Hohlräume für Schalter und Steckdosen gefräst.
- Die Dämmung wird angebracht.
- Die Fenster, Außenfensterbänke und Rollos werden passgenau montiert.
- Zum Schutz wird ein mineralischer Grundputz aufgetragen.
Diese Vorfertigung hat die Stärke, dass beim Bau des Hauses deutlich weniger Probleme auftreten als bei Massivhäusern. Außerdem kann der Bau innerhalb weniger Tage abgeschlossen werden.
Worauf sollte man achten?
Doch leider gibt es auch immer noch „schwarze Schafe“ unter den Fertighausfirmen. Wenn Sie sich für billige Varianten entscheiden, ist im Zweifelsfall weder Langlebigkeit noch angenehmes Wohnen gegeben. Denn hier wird an allen Ecken gespart: Dünnere Wände, schlechtere Verarbeitung und wenig Dämmung können die Folge sein.
Um derartige „Erlebnisse“ zu vermeiden, sollten Sie sich im Voraus über den Anbieter informieren, zum Beispiel im Internet. Wer gut bewertet ist und das Gütesiegel des BDF ( Bundesverband Deutscher Fertigbau ) trägt, legt Wert auf Qualität bei Arbeit und Material.
Das heißt nicht, dass der teuerste Anbieter automatisch der beste ist: Fertighausfirmen im mittleren Preisbereich können durch hohe Stückzahlen nicht nur eine große Auswahl, sondern auch hochwertige Materialien anbieten. Hundert- oder tausendfach gebaute Häuser zeugen von großer Erfahrung und einem nahezu perfekt eingespielten Produktionsverfahren.