Was spricht gegen einen WPC Zaun?
Trotz der zahlreichen Vorteile, die WPC Zäune bieten, gibt es auch einige Nachteile, die Sie berücksichtigen sollten:
- Umweltaspekte: Während WPC aus recycelten Materialien hergestellt werden kann, ist die Produktion dennoch energieintensiv. Auch die Entsorgung des Verbundmaterials gestaltet sich schwierig, da die Trennung von Holz- und Kunststofffasern aufwendig ist.
- Geringere Steifigkeit: Im Vergleich zu anderen Materialien wie Aluminium weist WPC eine geringere Steifigkeit auf. Dies kann dazu führen, dass der Zaun unter starker Belastung oder über längere Zeiträume hinweg an Stabilität verliert und sich verformt.
- Eingeschränkte Anpassungsfähigkeit: WPC Zäune kommen oft in vorgefertigten Paneelen. Dadurch sind individuelle Anpassungen oder komplexere Zaunlayouts schwieriger umzusetzen.
- Ästhetische Einschränkungen: Auch wenn WPC in verschiedenen Farben und Designs erhältlich ist, erreichen diese oft nicht das natürliche Aussehen und die Haptik von echtem Holz. Dies kann für Puristen, die die Optik von Naturholz schätzen, ein Nachteil sein.
- Empfindlichkeit gegenüber Belastungen: Kratzer und Beschädigungen können bei WPC schwer zu beheben sein. Ein Austausch der beschädigten Teile ist oft die einzige Lösung und kann kostspielig und arbeitsintensiv sein.
Mit den Nachteilen richtig umgehen
Um die potenziellen Nachteile von WPC-Zäunen wirksam zu minimieren und deren Lebensdauer zu verlängern, empfiehlt es sich, folgende Maßnahmen zu ergreifen:
1. Stabilitätsverbesserung durch solide Konstruktionen:
Bei der Wahl und Installation eines WPC-Zauns sollten Sie unbedingt auf Konstruktionen mit Vollprofilen achten. Diese sind in der Regel robuster und widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse sowie mechanische Belastungen. Hohlkammer-Profile hingegen sind anfälliger für Verformungen und Schäden durch Regen und Temperaturschwankungen.
2. Wärme- und UV-Schutz durch Beschichtung:
Um die Farb- und Formstabilität Ihres WPC-Zauns zu erhöhen, überlegen Sie, zusätzliche UV-beständige Schutzbeschichtungen zu verwenden. Solche Beschichtungen können die Auswirkungen der Sonneneinstrahlung deutlich reduzieren und das Material vor Verformungen und Ausbleichen schützen.
3. Installation unter Berücksichtigung von Temperaturschwankungen:
Planen Sie die Installation Ihres WPC-Zauns so, dass Materialausdehnung und -kontraktionen durch Temperaturschwankungen berücksichtigt werden. Dies können Sie durch entsprechende Dehnungsfugen oder flexible Verbindungen erreichen, um Rissen und strukturellen Schäden vorzubeugen.
4. Sorgfältige Standortwahl:
Ein Standort, der nicht ständig direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, kann helfen, die Wärmebildung im Material zu minimieren. Schattenbereiche oder eine ausgewogene Mischung aus Sonne und Schatten können dazu beitragen, dass sich der WPC-Zaun weniger aufheizt und länger hält.
5. Regelmäßige Sichtkontrollen und gezielte Pflege:
Kontrolle und Reinigung sollten regelmäßig durchgeführt werden, um frühzeitig Verschmutzungen oder kleinere Schäden zu erkennen und zu beheben. Nutzen Sie hierfür milde Reinigungsmittel und weiche Bürsten, um Kratzer und Abnutzungen zu verhindern. Gegebenenfalls können kleinere Kratzer mit speziellen Reparatur-Kits behoben werden.
Durch die Berücksichtigung dieser Punkte können Sie die Lebensdauer und Optik Ihres WPC-Zauns deutlich verlängern und viele der genannten Nachteile erfolgreich minimieren.
WPC Zaun: Ja oder Nein?
Die Wahl eines WPC-Zauns hängt maßgeblich von Ihren spezifischen Anforderungen und Präferenzen ab. Überlegen Sie, wie wichtig Faktoren wie Wartungsfreiheit, Langlebigkeit und Umweltaspekte für Sie sind. Wenn Sie wenig Zeit für die Pflege Ihres Zauns aufwenden möchten und ein langlebiges, witterungsbeständiges Material bevorzugen, könnte WPC eine geeignete Wahl sein. Berücksichtigen Sie dabei auch ästhetische sowie finanzielle Aspekte, da WPC-Zäune oft teurer in der Anschaffung sind als traditionelle Holzvarianten, aber langfristig durch geringere Pflegekosten überzeugen können.
Zusätzlich ist es wichtig, die Gegebenheiten Ihres Gartens zu bewerten. Ein schattiger Standort kann Temperaturprobleme verringern, während ein guter Unterbau und eine korrekte Installation die Stabilität verbessern. Achten Sie auch darauf, wie gut der Zaun zu Ihrer übrigen Gartengestaltung passt und ob er Ihren ästhetischen Vorstellungen entspricht.
Letztendlich sollten Sie eine bewusste Entscheidung treffen, indem Sie verschiedene Materialien und deren Eigenschaften vergleichen. Überlegen Sie, ob die Vorteile eines pflegeleichten, langlebigen Materials für Ihre Zwecke überwiegen und wie wichtig Ihnen Aspekte wie Optik und umweltschonende Herstellung sind. So können Sie eine Wahl treffen, die langfristig Ihren Bedürfnissen gerecht wird.