Zusammenhang zwischen Zahnspachtelgröße und Fliesengröße
Die optimale Zahnspachtelgröße wird maßgeblich von der Fliesengröße beeinflusst, da sie sichergestellt, dass der Fliesenkleber gleichmäßig aufgetragen wird und eine ausreichende Haftung bietet. Der Kleber sollte mindestens 85 % der Fliesenunterseite bedecken, in Nassbereichen sogar 95 %. Eine größere Zahnung wird bei größeren Fliesen benötigt, da mehr Kleber erforderlich ist, um Hohllagen und unzureichende Haftung zu vermeiden.
Für die bestmögliche Haftung und Stabilität sollten Sie folgende Richtwerte beachten:
- Mosaikfliesen: Verwenden Sie eine Zahnspachtel mit einer Zahnung von 3 x 3 mm, um zu verhindern, dass der Kleber durch die Fugen quillt.
- Kleine Wandfliesen (bis 20 x 25 cm): Ein Zahnspachtel mit 6 x 6 mm Zahnung ist hier ideal.
- Mittlere Wandfliesen (bis 30 x 60 cm): Nutzen Sie eine 8 x 8 mm Zahnung.
- Große Wandfliesen (ab 30 x 60 cm): Hier empfiehlt sich eine Zahnung von 10 x 10 mm.
- Kleine bis mittlere Bodenfliesen (bis 50 x 50 cm): Eine 10 x 10 mm Zahnung ist ausreichend.
- Größere Bodenfliesen (bis 60 x 60 cm): Verwenden Sie eine Zahnung von 12 x 12 mm.
- Sehr große Bodenfliesen: Nutzen Sie eine Zahnspachtel mit mindestens 15 x 15 mm Zahnung für die nötige Klebermenge.
Durch die Einhaltung dieser Richtlinien sichern Sie nicht nur die Haltbarkeit und Festigkeit Ihrer Fliesen, sondern tragen auch zur Ästhetik und Funktionalität Ihrer gefliesten Flächen bei.
Weitere Faktoren bei der Zahnspachtelwahl
Neben der Fliesengröße gibt es zusätzliche relevante Faktoren bei der Auswahl der geeigneten Zahnspachtel:
- Beschaffenheit des Untergrunds: Bei unebenen oder rauen Untergründen kann eine größere Zahnung erforderlich sein, um Unebenheiten auszugleichen, während auf glatten und ebenen Flächen eine kleinere Zahnung ausreichend ist.
- Verlegeart: Für großformatige Fliesen ist eventuell die Doppelverklebung (Buttering Floating) nötig, bei der sowohl auf die Fliesenunterseite als auch auf den Untergrund Kleber aufgetragen wird. Hierfür ist eine größere Zahnung (z. B. 10 x 10 mm oder größer) empfehlenswert.
- Fliesenrückseite: Bei stark profilierten oder strukturierten Rückseiten der Fliesen ist eine größere Zahnung notwendig, um eine optimale Haftung sicherzustellen. Glatte Rückseiten erfordern meist weniger Kleber und somit eine kleinere Zahnung.
Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren stellen Sie sicher, dass der Fliesenkleber optimal verteilt wird und die Fliesen dauerhaft und stabil befestigt sind.
Arten von Zahnspachteln
Es gibt verschiedene Zahnformen, die sich für unterschiedliche Anwendungen und Fliesenkleber eignen:
- Quadratzahnung: Vielseitig einsetzbar und speziell für großflächige Anwendungen geeignet, ermöglicht sie eine feste Verbindung zwischen Fliese und Untergrund.
- Rundzahnung: Erleichtert das Einlegen der Fliesen und minimiert das Risiko von Lufteinschlüssen; geeignet für empfindliche Materialien.
- Dreieckzahnung: Diese Zahnform ermöglicht ein feineres Auftragen von Dünnbettmörtel und wird oft für kleinere Fliesenformate verwendet.
- Trapezzahnung: Eignet sich für größere und schwerere Fliesenformate, da sie eine breite Klebstoffauflagefläche bietet.
- 45°-Zahnung: Ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung des Fliesenklebers und reduziert die Belastung des Handgelenks.
Jede Zahnform hat ihre speziellen Vorzüge und Anwendungsmöglichkeiten, die sicherstellen, dass der Fliesenkleber optimal verteilt wird.
Richtige Anwendung der Zahnspachtel
Die korrekte Anwendung der Zahnspachtel ist entscheidend für eine gleichmäßige Verteilung des Fliesenklebers sowie eine stabile Haftung der Fliesen. Beachten Sie dabei folgende Schritte:
- Vorbereitung des Untergrunds: Reinigen Sie die zu verfliesende Fläche gründlich von Staub, Fett und anderen Verunreinigungen.
- Auftragen des Klebers: Tragen Sie ausreichend Fliesenkleber auf den Untergrund auf, sodass der Kleber gleichmäßig verteilt wird und eine ausreichende Dicke aufweist.
- Kammtechnik: Halten Sie die Zahnspachtel in einem Winkel von etwa 45° bis 60° zum Untergrund und führen Sie die Zahnspachtel in gleichmäßigen, parallelen Bahnen über den Kleber.
- Verlegerichtung: Achten Sie darauf, dass die Richtungen der Kleberrillen auf der Fliesenkleberfläche alle in einer Richtung verlaufen.
- Einbettung der Fliesen: Drücken Sie die Fliesen gleichmäßig und fest in das Klebebett. Bei größeren Fliesen ist es ratsam, sowohl die Fliese als auch den Untergrund mit Kleber zu versehen.
- Korrektur von Hohllagen: Überprüfen Sie regelmäßig den Kleberauftrag, indem Sie gelegentlich eine verlegte Fliese anheben. Bei unzureichender Bedeckung erhöhen Sie die Zahnung der Spachtel oder tragen mehr Kleber auf.
Mit diesen Schritten gewährleisten Sie eine gleichmäßige Verteilung des Fliesenklebers und eine langfristige Stabilität Ihrer Fliesen.