Vorbereitung und Material
Der erfolgreiche Einbau einer Türzarge beginnt mit einer gründlichen Vorbereitung. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Arbeitsplatz sauber, strukturiert und frei von Hindernissen ist. Dies erleichtert Ihnen den gesamten Prozess und minimiert mögliche Fehlerquellen.
Sie benötigen folgende Werkzeuge und Materialien:
- Eine komplettierte Türzarge, bestehend aus Türblatt, Scharnieren und Drückerset
- Ein exakt arbeitendes Messgerät wie ein Zollstock oder Maßband
- Einen Cuttermesser
- Ein Präzisions-Wasserwaage
- Einmontageschaum, idealerweise konservierungsdruckfrei, sowie Holzleim
- Schutzfolie und Kreppband
- Ein Satz Inbusschlüssel
- Schutzvorrichtungen für Ihre Hände
- Flexible Keile aus Holz
- Kartuschenpistole zur Anwendung des Klebers
- Verstellbare Türspreizen oder Halteklammern für Türen
- Ein Gummihammer
Stellen Sie sicher, dass alle Materialien leicht zugänglich und in ausreichender Menge vorhanden sind, bevor Sie mit der Montage beginnen. Zudem sollte die Türöffnung frei von Staub und losen Teilchen sein, um eine optimale Haftung des Montageschaums zu gewährleisten. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl des Montageschaums und anderer Materialien spezifische Herstelleranweisungen, um spätere Probleme zu vermeiden.
Türöffnung ausmessen
Messen Sie die Türöffnung präzise aus, um sicherzustellen, dass die Türzarge passgenau eingesetzt werden kann. Beginnen Sie damit, die Höhe der Maueröffnung zu messen, und setzen Sie das Maßband von der Oberkante des Bodens bis zur Unterkante des Türsturzes an. Messen Sie sowohl mittig als auch an den Seiten der Öffnung, um mögliche Abweichungen zu erkennen. Notieren Sie das kleinste gemessene Maß.
Für die Breite messen Sie die Öffnung ebenfalls oben, mittig und unten. Auch hier ist es wichtig, den engsten Wert zu berücksichtigen, um eine optimale Passform zu gewährleisten. Ermitteln Sie die Tiefe der Wandstärke (Laibung) an mehreren Punkten.
Berücksichtigen Sie bei allen Messungen einen Abstand von etwa 3 mm zum Boden, falls der Bodenbelag noch nicht verlegt ist, und verwenden Sie hierfür kleine Holzkeile als Platzhalter. Notieren Sie sich alle ermittelten Maße sorgfältig und achten Sie dabei auf Unterschiede durch unebene Mauerwerke, besonders in Altbauten.
Zarge zusammenbauen
Legen Sie die Einzelteile der Türzarge auf eine flache, saubere Fläche, die mit Schutzfolie ausgelegt ist, um Kratzer zu vermeiden. Prüfen Sie die Teile auf Beschädigungen und entfernen Sie alle Schutzkappen von den Gehrungsschnitten.
- Tragen Sie eine gleichmäßige Schicht Holzleim auf die Gehrungsschnittflächen auf und stecken Sie die Flachdübel in die passenden Aussparungen.
- Ordnen Sie die Teile der Zarge so an, dass eine U-Form entsteht. Drücken Sie die Gehrungsverbindungen zusammen und halten Sie sie in Position, bis der Leim zu greifen beginnt. Wischen Sie überschüssigen Leim sofort mit einem feuchten Tuch ab.
- Verwenden Sie zusätzlich Zargenverbinder oder Doppelexzenter, um die Verbindungen zu sichern. Setzen Sie diese in die vorgesehenen Bohrungen ein und fixieren Sie sie mit einem Schraubendreher.
- Um die Eckverbindungen weiter zu stabilisieren, schlagen Sie vorsichtig Stahlklammern in die dafür vorgesehenen Nuten ein. Verwenden Sie dabei einen Gummihammer.
Lassen Sie den Holzleim ausreichend trocknen, was in der Regel etwa 20 Minuten dauert.
Zarge sichern und stabilisieren
Nachdem Sie die Zarge zusammengefügt haben, richten Sie diese in der entsprechenden Wandöffnung aus. Verwenden Sie Montagekeile, um die Zarge vorläufig in Position zu halten. Bringen Sie Türfutterstreben an, um die Zarge zu stabilisieren. Diese sollten im oberen, mittleren und unteren Bereich der Zarge platziert werden, vorzugsweise in Höhe der Scharniere und des Schließblechs.
Setzen Sie die Streben so ein, dass sie parallel zur Ober- und Unterseite der Zarge verlaufen. Kontrollieren Sie die Ausrichtung der Zarge mit einer Wasserwaage. Korrigieren Sie eventuelle Abweichungen durch Nachjustieren der Montagekeile und Streben. Füllen Sie die Fugen zwischen Zarge und Wand mit Montageschaum aus und lassen Sie diesen ausreichend aushärten.
Zarge einsetzen und ausrichten
Setzen Sie die vollständig montierte Türzarge vorsichtig in die Türöffnung ein. Verwenden Sie dünne Holzplättchen als Abstandshalter zwischen der Zarge und dem Boden, um eine gleichmäßige Höhe zu gewährleisten. Überprüfen Sie die vertikale und horizontale Ausrichtung der Zarge mit einer Wasserwaage.
Fixieren Sie die Zarge an den oberen Ecken mit Keilen. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die Zarge sowohl senkrecht als auch waagerecht im Lot steht, und korrigieren Sie falls notwendig. Bringen Sie Montageschaum punktuell in die Fugen zwischen der Zarge und der Wand ein, insbesondere in der Nähe der Türbänder und des Schließblechs. Lassen Sie den Schaum vollständig aushärten, bevor Sie die Türfutterstreben und Keile entfernen.
Türspreizen anbringen
Um die endgültige Position der Türzarge während des Trocknungsprozesses des Montageschaums zu sichern, setzen Sie Türspreizen ein. Diese gewährleisten, dass die Zarge nicht verrutscht und passgenau bleibt.
Richten Sie die Zarge erneut mit der Wasserwaage aus und setzen Sie drei Türspreizen ein: eine in Höhe des oberen Türbandes, eine in Höhe des unteren Türbandes und eine auf der Höhe des Schließblechs. Verankern Sie bei Bedarf zusätzlich kleine Holzkeile seitlich zwischen die Zarge und die Laibung, um die Zarge weiter zu stabilisieren.
Ausschäumen
Kleben Sie die Zarge sorgfältig mit Kreppband ab, um sie vor Verschmutzungen zu schützen. Spritzen Sie den Montageschaum punktuell in die Hohlräume zwischen Zarge und Wand. Etwa 20% der Fläche sollten ausgeschäumt werden, da der Schaum sich ausdehnt und die verbleibenden Lücken füllt. Lassen Sie den Montageschaum vollständig aushärten und belassen Sie dabei die Türspreizen an Ort und Stelle.
Überschüssigen Schaum entfernen und Keile lösen
Nachdem der Montageschaum vollständig ausgehärtet ist, entfernen Sie überschüssigen Schaum vorsichtig mit einem scharfen Cuttermesser. Entfernen Sie die Türkeile und Türfutterspreizer. Sollten einige Keile tief in der Wand sitzen, können diese bündig abgesägt werden. Füllen Sie bei Bedarf verbleibende Fugen mit passendem Material wie Silikon.
Zierbekleidung anbringen
Bereiten Sie die Zierbekleidung für die Anbringung vor. Die Zierbekleidung dient nicht nur der ästhetischen Abrundung Ihrer Türzarge, sondern schützt auch vor Staub und Schmutz. Verleimen Sie die Gehrungsschnittflächen und verwenden Sie Flachdübel, um die Eckverbindungen zu fixieren. Drücken Sie die Zierbekleidung fest in die vorgesehenen Nuten der Zarge. Prüfen Sie, ob die Zierbekleidung bündig mit der Wand und der Zarge abschließt und korrigieren Sie gegebenenfalls durch leichtes Nachdrücken oder Klopfen.
Türblatt einhängen und einstellen
Setzen Sie das Türblatt vorsichtig auf die bereits an der Zarge befestigten Türbänder auf. Verwenden Sie bei schweren Türen eventuell eine zweite Person, die Ihnen dabei hilft. Heben Sie das Türblatt an und setzen Sie es in die Türbänder ein. Öffnen und schließen Sie die Tür einige Male, um sicherzustellen, dass sie sich leicht bewegen lässt und gleichmäßig schließt. Nehmen Sie bei Bedarf Feinjustierungen der Türbänder vor.
Drückergarnitur montieren
Legen Sie sämtliche Bestandteile der Drückergarnitur bereit und setzen Sie die Bohrpunkte auf dem Türblatt mit einer Bohrschablone. Setzen Sie den Vierkantstift in die dafür vorgesehene Öffnung des Türschlosses ein. Die Türklinken sollten fest sitzen und die Mechanik reibungslos funktionieren. Positionieren Sie die Rosetten über den vorbereiteten Löchern und schrauben Sie sie fest. Testen Sie abschließend die Funktionalität der Drückergarnitur.
Mit diesen ausführlichen Schritten gewährleisten Sie einen erfolgreichen Einbau Ihrer Türzarge. Nehmen Sie sich Zeit und führen Sie jeden Schritt sorgfältig aus, um die besten Ergebnisse zu erzielen.