Wie lange ist Zement haltbar?
Die Haltbarkeit von Zement wird maßgeblich von der Lagerung und dem Zeitpunkt der Verwendung beeinflusst.
- Ungeöffnet und sachgemäß gelagert: Im ungeöffneten Zustand und bei richtiger Lagerung kann Zement bis zu sechs Monate haltbar sein. In einem absolut trockenen Umfeld kann diese Haltbarkeit auf bis zu zwölf Monate verlängert werden. Das aufgedruckte Abpackdatum gibt Ihnen eine wichtige Orientierung.
- Geöffnet: Nach dem Öffnen verliert Zement schnell an Qualität, besonders bei Kontakt mit Feuchtigkeit. Verschließen Sie geöffnete Säcke gut und lagern Sie diese an einem trockenen Ort, um noch eine Restnutzbarkeit von wenigen Monaten sicherzustellen.
- Schnell erhärtende Zemente: Spezielle schnell erhärtende Zemente, beispielsweise der Festigkeitsklasse 52,5 R, sollten innerhalb eines Monats verbraucht werden, da sie rasch an Festigkeit verlieren.
Je nach Zementsorte können Abweichungen in der Haltbarkeit auftreten, weshalb eine überlange Lagerung vermieden werden sollte.
Richtig lagern – So geht’s
Die korrekte Lagerung ist entscheidend für die Haltbarkeit und Qualität des Zements. Befolgen Sie diese Ratschläge:
- Trocken lagern: Vermeiden Sie jegliche Feuchtigkeit. Lagern Sie den Zement in einem gut belüfteten, trockenen Raum, idealerweise auf Paletten, um Bodenfeuchtigkeit zu vermeiden.
- Witterungsschutz: Schützen Sie Zementsäcke vor direkter Witterung wie Regen oder Schnee. Auch Kondenswasser unter Abdeckfolien kann problematisch sein. Gewährleisten Sie eine ausreichende Belüftung durch geeignete Abdeckungen.
- Temperaturkontrolle: Lagern Sie Zement bei kühlen Temperaturen. Hohe Temperaturen beschleunigen chemische Reaktionen, die die Qualität des Zements beeinträchtigen. Vermeiden Sie hitzebelastete Lagerräume.
- Verpackung verstärken: Verwenden Sie zusätzliche, versiegelte Außenverpackungen wie dichte Kunststoffsäcke, um zusätzlichen Schutz vor Feuchtigkeit und Unreinheiten zu bieten. Alternativ sind verschließbare Behälter, wie Kunststofffässer, eine gute Wahl.
- Feuchtigkeitsabsorber: Platzieren Sie Feuchtigkeitsabsorber wie Silikagel in der Nähe der Zementsäcke. Diese materialen entziehen der Luft überschüssige Feuchtigkeit und helfen, den Zement trocken zu halten.
- FIFO-Prinzip: Wenden Sie das „First In, First Out“-Prinzip an, um den ältesten Zement zuerst zu verwenden. So verhindern Sie, dass Zement zu lange lagert und unbrauchbar wird.
- Regelmäßige Überprüfung: Überprüfen Sie den Zustand des Zements regelmäßig. Anzeichen von Verklumpungen oder Verhärtungen deuten auf Feuchtigkeitseinwirkung hin, und der Zement ist dann möglicherweise unbrauchbar.
Diese Maßnahmen helfen Ihnen, die optimalen Eigenschaften Ihres Zements über längere Zeit zu erhalten.
Alter Zement verwenden – Ja oder Nein?
Falls Sie noch Zement gelagert haben und sich fragen, ob er noch nutzbar ist, sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Konsistenz überprüfen: Bleibt der Zement fein und pulverförmig, ist er in der Regel noch verwendbar. Klumpiger Zement, dessen Klumpen sich leicht zerdrücken lassen, kann für kleinere Projekte wie das Setzen von Gartenpfosten oder das Befestigen von Gehwegplatten genutzt werden.
- Festigkeitsverluste: Zement verliert mit der Zeit an Festigkeit. Nach einem Jahr kann der Festigkeitsverlust bei etwa 20-30 % liegen. Verwenden Sie für größere Bauvorhaben oder tragende Konstruktionen immer frischen Zement.
- Mischverhältnis anpassen: Es empfiehlt sich, alten Zement im Verhältnis 1:1 mit frischem Zement zu mischen, um die Festigkeit und Verarbeitbarkeit zu verbessern.
- Zement sieben: Um harten Klumpen zu entfernen, sollten Sie den Zement sieben, sodass nur der feine, gebrauchsfähige Teil im Mix verbleibt.
- Alternative Einsatzmöglichkeiten: Alter Zement eignet sich gut für nicht-strukturelle Anwendungen wie das Herstellen von dekorativen Blumentöpfen, Garten-Skulpturen oder als Untergrund für kleine Pflasterungen im Gartenbereich.
Beachten Sie diese Hinweise, um alte Zementbestände sinnvoll zu nutzen, ohne die Qualität Ihrer Projekte zu beeinträchtigen.