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Zement

Die Trockenzeit von Zement

Von Stephan Wayan | 3. August 2020
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Die richtige Anwendung und Trocknungszeit von Zement sind entscheidend für ein erfolgreiches Bauvorhaben. In diesem Artikel beleuchten wir den chemischen Prozess des Abbindens und erläutern, warum nicht die Trockenzeit, sondern die Aushärtungsqualität entscheidend ist. Spannende Fakten, wie das Dilemma der Hoover-Staudamm-Erbauer, runden unseren Artikel ab.

Zement wie lange trocknen
Wie lange Zement zum Trocknen braucht, lässt sich nicht generell sagen
AUF EINEN BLICK
Wie lange dauert die Trockenzeit von Zement?
Die Trockenzeit von Zement ist eigentlich eine Aushärtungszeit, die durch den chemischen Abbindeprozess mit Wasser stattfindet. Nach 28 Tagen erreicht das Bauteil seine genormte Festigkeit, wobei überschüssiges Wasser entweichen muss. Optimal ist, wenn ausreichend Wasser für die Kristallisation vorhanden bleibt.

Verschiedene Baustoffe auf Basis von Zement

Zunächst wird Zement gemischt Dazu können verschiedene Zuschläge verwendet werden. Zement lässt sich mit Quarzsand ebenso mischen wie mit Kies und anderen Zusätzen (beispielsweise synthetische Armierungsfasern). Aus Zement können dann unterschiedliche Baustoffe hergestellt werden:

  • Beton
  • Mörtel
  • Kleber (Fliesenkleber)

Diese Aufzählung umfasst die wichtigsten Produkte.

Der chemische Prozess des Abbindens im Zement mit Anmachwasser

Unabhängig vom individuellen Bauvorhaben werden die Zuschläge aber immer mit Anmachwasser gemischt. Dadurch reagiert der Zement erst chemisch als Bindemittel. Es entstehen kristalline Nadeln, die förmlich ineinander wachsen.

Wer nun ein Bauteil aus Beton oder Mörtel hergestellt hat, will natürlich wissen, wie lange es zum Trocknen benötigt. Dabei gibt es eine Trocknungszeit im eigentlichen Sinn gar nicht. Vielmehr wird das Wasser kristallin mit dem Zement gebunden. Nur überschüssiges Wasser muss aus dem Zement entweichen. Dazu muss das Wasser also entsprechend im Beton verbleiben, um mit dem Zement abbinden zu können.

Nicht die Trockenzeit, sondern die Aushärtungsqualität ist entscheidend

Dieser Prozess des Aushärtens und Abbindens kann aber viele Jahre andauern. Daher werden Produkte aus Zement mittels einer genormten Festigkeit geprüft, die das Bauteil nach 28 Tagen erreicht haben muss. Daraus folgert, dass das Mischungsverhältnis von Zement ausgesprochen wichtig ist. Dieses wiederum wird über den Wasserzementwert definiert.

Sie müssen also das Aushärten unter optimalen Bedingungen berücksichtigen

Anhand der schwierigen Nachbehandlung von einem Estrichboden wie dem Trocknen und Lüften von Zementböden wird klar, dass es nicht einfach nur ein Trocknen des Zements ist. Entweicht das Wasser zu schnell aus dem Mörtel oder Beton, ist nicht mehr genug für den Prozess des Abbindens zum Kristallisieren vorhanden.

Tipps & Tricks
Genau vor diesem Problem standen die Erbauer des Hoover-Staudamms in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hätten Sie die Staudammmauer quasi aus einem Betonteil gegossen, würde dieser heute noch aushärten und trocknen, da ein Zeitraum von weit über 100 Jahren berechnet wurde.
Artikelbild: RoniMeshulamAbramovitz/iStockphoto