Dichtschlämme: Wann und wozu?
Dichtschlämme auf Zementbasis wird verwendet, um Bauwerke gegen eindringende Feuchtigkeit und Wasser abzudichten. Diese Materialien sind vielseitig einsetzbar und kommen häufig bei Neubauten sowie Sanierungsprojekten zum Einsatz. Besonders erdberührte Bauteile wie Kellerwände profitieren von der Anwendung, da diese Bereiche besonders anfällig für Feuchtigkeitseinwirkungen sind. Die Dichtschlämme lässt sich dabei nicht nur auf senkrechten, sondern auch auf waagerechten Flächen auftragen.
Dichtschlämme wird oft zur Abdichtung von Fundamentplatten und Sockelbereichen verwendet, um aufsteigende Feuchtigkeit zu verhindern. Ebenso dient sie als Spritzwasserschutz im Sockelbereich, um das Mauerwerk vor stauendem und nicht stauendem Wasser zu bewahren. In Feuchträumen wie Bädern und Duschen bildet sie unter Fliesen und Platten eine zusätzliche Abdichtungsschicht.
Die wasserundurchlässige, aber dennoch diffusionsoffene Beschichtung, die durch die Dichtschlämme entsteht, trägt zur Verbesserung des Raumklimas bei. Durch die Kombination von Zement und Kunststoff wird eine flexible und gleichzeitig robuste Schutzschicht geschaffen, die das Eindringen von Wasser verhindert und Frost- sowie Witterungsbeständigkeit sicherstellt. Zementäre Dichtschlämme kann somit sowohl zur präventiven Abdichtung als auch zur Sanierung bereits betroffener Mauerwerke verwendet werden.
Die Wahl der richtigen Dichtschlämme
Bei der Wahl der geeigneten zementären Dichtschlämme sollten Sie verschiedene Aspekte berücksichtigen, um eine effektive und langlebige Abdichtung sicherzustellen. Diese Faktoren helfen Ihnen bei der Entscheidung:
1. Einsatzbereich prüfen
Zunächst sollten Sie den genauen Einsatzbereich der Dichtschlämme definieren. Die Anforderungen an die Abdichtung können je nach Innen- oder Außenbereich stark variieren. Im Sockelbereich ist beispielsweise Frost- und Witterungsbeständigkeit wichtig, während in Feuchträumen wie Badezimmern eine hohe Flexibilität und Rissüberbrückung gefordert sind.
2. Art der Wasserbelastung
Die Art der Wasserbelastung spielt eine entscheidende Rolle bei der Auswahl:
- Nichtdrückendes Wasser: Hier reicht oft eine einfache Dichtschlämme, die vor Oberflächenwasser und leichtem Sickerwasser schützt.
- Drückendes Wasser: Bei starkem, drückendem Wasser, wie in Schwimmbecken oder Wasserbehältern, benötigen Sie spezielle Produkte, die hohen Druck aushalten können.
3. Untergrundbeschaffenheit
Stellen Sie sicher, dass der Untergrund für die Dichtschlämme gut vorbereitet ist. Er muss sauber, trocken und tragfähig sein. Bei stark saugenden Untergründen empfiehlt es sich, diese vorzunässen oder eine Grundierung zu verwenden.
4. Produktvarianten und deren Eigenschaften
- Einkomponentige (1K) Dichtschlämme: Diese ist besonders anwenderfreundlich und benötigt lediglich Anmachwasser. Sie bietet einfache Handhabung und schnelle Anwendung.
- Zweikomponentige (2K) Dichtschlämme: Diese besteht aus einer Pulver- und einer Flüssigkomponente, die vor der Nutzung vermischt werden müssen. Sie bietet herausragende Rissüberbrückung und ist resistent gegen chemische Angriffe sowie UV-Strahlung.
5. Anwendungsweise und Verarbeitbarkeit
Die meisten Dichtschlämmen lassen sich durch Rollen, Streichen oder Spachteln auftragen. Achten Sie auf die Verarbeitungsanweisungen des Herstellers, um die Schichtdicke und die Trockenzeiten einzuhalten.
6. Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit
Berücksichtigen Sie bei der Auswahl auch die Umweltaspekte. Einige Dichtschlämmen sind chromatarm und entsprechen bestimmten Umweltnormen, was besonders bei großflächigen Anwendungen von Vorteil ist.
Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren stellen Sie sicher, dass Ihre Wahl auf die für Ihren Anwendungsfall am besten geeignete Dichtschlämme fällt.
Anwendung von zementärer Dichtschlämme: Schritt für Schritt
Die korrekte Anwendung von zementärer Dichtschlämme ist entscheidend, um eine langlebige und effektive Abdichtung sicherzustellen. Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen:
1. Vorbereitung des Untergrunds
Stellen Sie sicher, dass der Untergrund fest, rissfrei und eben ist. Reinigen Sie die Oberfläche gründlich von Schmutz, Staub, Fett und anderen Fremdstoffen. Bei stark saugenden Untergründen empfiehlt es sich, diesen leicht vorzunässen, um eine bessere Haftung zu gewährleisten.
2. Anrühren der Dichtschlämme
Mischen Sie die Dichtschlämme sorgfältig an, um eine homogene, klumpenfreie Masse zu erhalten. Verwenden Sie dabei die vom Hersteller vorgegebene Menge Wasser. Ein elektrischer Mörtelrührer kann dabei helfen, die Dichtschlämme gleichmäßig und ohne Klumpen zu vermischen.
3. Auftragen der Dichtschlämme
Tragen Sie die erste Schicht der Dichtschlämme mit einer Kelle, Bürste oder Rolle auf. Eine Hohlkehle kann mit einer Maurerkelle geformt werden, um besonders anfällige Bereiche zusätzlich zu schützen. Achten Sie darauf, die Dichtschlämme gleichmäßig zu verteilen und die empfohlene Schichtdicke einzuhalten. Bei Bedarf kann eine zweite Schicht „nass in nass“ direkt aufgetragen werden.
4. Verarbeitung kritischer Bereiche
Spezielle Dichtbänder, Dichtecken und Manschetten sollten in die erste Schicht eingearbeitet werden, um Ecken, Fugen und Übergangsbereiche sicher abzudichten. Diese Hilfsmittel sorgen dafür, dass auch an diesen kritischen Stellen die Feuchtigkeit keine Chance hat, einzudringen.
5. Trocknungs- und Aushärtungszeit
Nach dem Auftragen der Dichtschlämme ist die Trockenzeit wichtig, um die volle Funktionsfähigkeit zu gewährleisten. Lassen Sie die Dichtschlämme mindestens 24 Stunden, je nach Produktanweisung, vollständig trocknen. Schützen Sie die Schichten in dieser Phase vor Regen, direkter Sonneneinstrahlung und Frost.
6. Nachbehandlung
Nach dem Trocknen können weitere Arbeiten durchgeführt werden. Bei Bedarf können zusätzliche Schichten oder spezielle Versiegelungen aufgetragen werden. Halten Sie sich dabei stets an die spezifischen Anweisungen des Herstellers.
Indem Sie diese Schritte einhalten, sichern Sie die langfristige Effektivität und Lebensdauer der Abdichtung Ihres Bauwerks.
Zusätzliche Tipps für die erfolgreiche Anwendung
Für eine effektive und langfristige Abdichtung mit zementärer Dichtschlämme sind einige zusätzliche Maßnahmen und Überlegungen ratsam:
1. Werkzeug und Zubehör:
Verwenden Sie qualitatives Werkzeug wie Spachtel und geeignete Rührwerkzeuge, um eine gleichmäßige Mischung und Anwendung zu gewährleisten.
2. Feuchtigkeitsschutz während der Verarbeitung:
Schützen Sie den frischen Auftrag der Dichtschlämme vor extremen Wetterbedingungen wie Starkregen, direkter Sonneneinstrahlung und Frost. Dies fördert eine gleichmäßige Trocknung und verhindert Risse oder andere Schäden durch zu schnelle Austrocknung.
3. Bearbeitung von Übergängen und schwierigen Bereichen:
In kritischen Bereichen wie Ecken, Übergängen oder Dehnungsfugen sollten Sie zusätzliche Materialien wie Dichtbänder oder spezielle Dichtecken einarbeiten. Diese helfen, diese besonders anfälligen Stellen sicher abzudichten und die Integrität der Abdichtungsfläche zu stärken.
4. Mischungsverhältnis beachten:
Achten Sie auf das vom Hersteller empfohlene Mischungsverhältnis und rühren Sie die Dichtschlämme gründlich an. Eine homogene Mischung gewährleistet eine gleichmäßige Verteilung auf dem Untergrund und erhöht die Haftung.
5. Zweischichtige Verarbeitung:
In vielen Fällen ist es vorteilhaft, die Dichtschlämme in zwei Schichten aufzutragen. Tragen Sie die zweite Schicht „nass in nass“ auf, um eine durchgehende Abdichtung ohne Trocknungsfugen zu erreichen. Halten Sie dabei die empfohlene Schichtdicke ein.
6. Kontrolle und Nachbehandlung:
Überprüfen Sie nach der Trocknungsphase die Abdichtung auf Unregelmäßigkeiten oder Lücken und tragen Sie gegebenenfalls eine zusätzliche Schicht auf. Eine gründliche Nachkontrolle sichert die langfristige Funktionstüchtigkeit der Abdichtung.
Mit diesen zusätzlichen Tipps können Sie die Effizienz und Langlebigkeit Ihrer Abdichtungsarbeiten deutlich steigern. Achten Sie stets darauf, die Herstellerhinweise zu befolgen, und führen Sie die Arbeiten sorgfältig durch, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.