Die Herstellung von Zementfliesen
Schon die Herstellung von Zementfliesen ist aufwendig, was auch den relativ hohen Preis erklärt. Marmorstaub oder Marmorpuder wird mit Zement in eine exakte Passform aufgetragen und dann mit Zement gefüllt. Anschließend werden diese Rohlinge unter hohem Druck gepresst und müssen noch über viele Wochen zum Trocknen lagern.
Verschiedene Nachteile und Besonderheiten von Zementfliesen
Daraus lässt sich schließen, dass Zementfliesen besonders offenporig sind. Daraus erwachsen auch etliche Nachteile. Wobei es nicht unbedingt immer ein Nachteil ist. Vielmehr ist ein höherer Wartungs- und Pflegeaufwand erforderlich, der die Zementfliesen aber auch über viele Jahrzehnte neuwertig halten kann. Nachfolgend die wichtigsten Nachteile:
- Zementfliesen nehmen Feuchte auf
- daraus resultierend Fleckenbildung
- bei einem feuchten Untergrund oder bei eingeschlossener Feuchte daraus resultierend Ausblühungen
- Zementfliesen können nicht auf jedem Untergrund verlegt werden
- Zementfliesen müssen absolut trocken verlegt werden
- zum Legen der Fliesen wird ein spezieller Fliesenkleber im Mörtelmittelbett (Buttering-Floating) aufgetragen
- Zementfliesen sind regelmäßig zu imprägnieren oder zu versiegeln
- empfindlich auf saure Reinigungsmittel
Hoher Preis, da nur hohe Herstellungsqualität zielführend ist
Kaufen Sie keine billigen Zementfliesen. Hier ist die Gefahr ausgesprochen groß, dass die Herstellung nicht mit dem notwendigen zeitlichen Aufwand und der notwendigen Sorgfalt betrieben wurde (keine Übereinstimmung in der Fliesengröße, unregelmäßige Kanten, problematische Marmorpuderschicht, nicht so geprasst, wie es sein sollte oder beim Lagern Fehler begangen).
Sie sehen, bei der Herstellung kann Vieles falsch gemacht werden. Nur Zementfliesen etablierter Hersteller erfüllen daher alle notwendigen Kriterien. Das wirkt sich natürlich auf den höheren preis aus, den manche Menschen als nachteilig empfinden.
Zementfliesen können nicht überall verlegt werden
Das Verlegen von Zementfliesen kann nicht auf jedem Untergrund erfolgen. Dieser muss trocken sein, darf keine Unebenheiten aufweisen und auch keine Feuchte ziehen können. Der Untergrund muss zudem möglichst schwingungsfrei sein. Beim neuen Estrichboden muss gewährleistet werden, dass dieser die Belegreife tatsächlich erreicht hat.
Außerdem müssen etwaige Bauschäden, die Feuchte im Boden zur Folge haben, bereits umfassend ausgeschlossen werden können. Bei einem Neubau, bei dem Baumängel „noch nicht bekannt“ ist, kann das problematisch sein. Bei Bestandsgebäuden muss der Boden natürlich ebenfalls trocken sein. Der Nachteil liegt hier darin, dass die Voraussetzungen zum Verlegen wirklich passen müssen.
Feuchte in Zementfliesen
Zementfliesen müssen vor dem Verlegen trocknen. Zudem müssen sie sich akklimatisieren können. Also sind die Fliesen mindestens eine Woche vor dem Verlegen auszupacken und benötigen nun genug Zeit zum Trocknen. Auch die Witterungsverhältnisse sollten angepasst sein. Sogar das Schneiden von Zementfliesen erfolgt daher ausschließlich trocken.
Nach dem Verlegen braucht der Boden aus Zementfliesen ausreichend Zeit, völlig trocknen zu können. Während dieser Zeit ist der Boden ganz bewusst zu schonen. Denn das erforderliche Versiegeln oder Imprägnieren der Zementfliesen kann erst erfolgen, wenn diese vollständig trocken sind.
Zieht der Boden Wasser oder ist noch Feuchte in Kleber oder Zementfliesen enthalten, führt das zu unangenehmen und ungleichmäßigen Zementausblühungen. Bestimmte Medien wie Öle oder Tenside können in die Fliesen eindringen und ebenfalls zu anhaltenden Flecken führen.
Außerdem muss der Zementfliesenboden in regelmäßigen Abständen neu versiegelt oder imprägniert werden. Da der Boden entsprechend vorbereitet werden muss, ist das natürlich ebenfalls mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden.
Das Verlegen der Zementfliesen
Das Verlegen der Zementfliesen muss von einer Fachkraft mit umfassender Expertise und tiefem Fachwissen durchgeführt werden. Der Untergrund muss eben, sauber und in den Anforderungen stimmig sein. Die Zementfliesen müssen in ein mittleres Mörtelbett verlegt werden, welches über das Buttering-Floating-Verfahren gewährleistet wird.
Es darf nur ein geeigneter Kleber verwendet werden. Oft werden bei Fugen Fehler gemacht – selbst von Fliesenlegerbetrieben, die eher auf keramische Beläge fokussiert sind. So muss ein spezieller Fugenmörtel aus Trasszement und Quarzsand verwendet werden. Selbst das Reinigen erfordert Grundwissen und ein schonendes Vorgehen. Die Oberfläche besteht aus Marmorpuder. Säuren und damit auch saure Reiniger können die Fliesen zerstören.