Der Saft einer Zitrone – Ersatz für professionellen Zementschleierentferner?
Mittlerweile sind im Fachhandel zahlreiche Spezialprodukte erhältlich, die eine sehr effiziente Entfernung des Zementschleiers von Fliesen, Klinkerfassaden, Betonpflaster und Feinsteinzeug versprechen. Allerdings sollte Ihnen bewusst sein, dass die in diesen Mitteln enthaltenen Chemikalien durchaus aggressiv sind. Dementsprechend sollten Sie auch nur mit geeigneter Schutzkleidung und unter ausreichender Frischluftzufuhr zur Anwendung kommen.
Für die Anwendung als Reinigungsmittel kommt Zitronensaft in unterschiedlicher Form in Betracht:
- frisch gepresst aus einer Zitrone
- als Zitronensaft aus der Flasche
- als sogenannte Zitrusessenz
Bei der Verwendung von Zitrusessenz sollten Sie aber beachten, dass diese vor der Anwendung als Reinigungsmittel vorsichtshalber verdünnt werden sollte. Außerdem kann diese auch hautreizend wirken, weshalb bei der Anwendung Schutzhandschuhe getragen werden sollten.
Die Fugenmasse erst aushärten lassen
Ein wichtiger Faktor bei der Beseitigung von Zementschleier ist der Zeitpunkt. Schließlich ist es einerseits so, dass sich der lästige Grauschleier umso schwieriger entfernen lässt, wenn er erst einmal richtig angetrocknet und ausgehärtet ist. Andererseits darf mit dem Reinigen der Oberflächen nicht gleich nach dem Ausfugen begonnen werden. Das Ergebnis könnte sonst stark beeinträchtigt werden, wenn Reinigungsmittel oder Zitronensaft in die noch feuchte Fugenmasse läuft.
Es spricht aber nichts dagegen, direkt nach dem Ausfugen zum Beispiel Fliesen oder Natursteinplatten gleich etwas mit einem trockenen oder feuchten Tuch zu säubern. Dabei sollten Sie nur die Fugen möglichst nicht berühren. Dafür müssen Sie sich um den Anteil des Zementschleiers, den Sie gleich abwischen können, später nicht mehr kümmern.
Von mild zu aggressiv steigern – mit Vorsicht!
Nach dem Aushärten der Fugen können Sie den Zitronensaft mit einem Tuch oder Schwamm auf die jeweilige Oberfläche auftragen. Nach einigen Minuten Einwirkzeit wird der Zitronensaft dann mit einem nassen Tuch wieder abgewischt. Dieses sollte in einem Wassereimer oft ausgewaschen werden, damit der Zementschleier auch wirklich restlos abgewischt werden kann. Außerdem kann es sein, dass die Reinigung bei einem vergleichsweise milden Reinigungsmittel wie Zitronensaft für ein perfektes Ergebnis in mehreren Durchgängen wiederholt werden muss.
Sollte die Anwendung des Zitronensafts nicht zum Erfolg führen, kommen auch noch weitere Hausmittel wie ein Essig-Heißwassergemisch oder Geschirrspülreiniger in Betracht. Sollten alle diese Mittel nicht ausreichend wirksam sein, können Sie letztlich immer noch zum Zementschleierentferner greifen. Vorsichtshalber sollten Sie neue Mittel aber zunächst erst an einer unauffälligen Stelle auf deren Verträglichkeit mit dem Material testen. Sollte es zur sprudelnden Schaumbildung kommen, muss das Reinigungsmittel möglichst schnell wieder abgewaschen werden.
Manche Natursteine dürfen überhaupt nicht mit säurehaltigen Reinigungsmitteln behandelt werden! Das kann zum Beispiel bei bestimmten Kalksteinsorten der Fall sein. Andere Natursteinplatten lassen sich mitunter mit Zementschleierentferner behandeln, der nicht auf Salzsäure, sondern auf Phophorsäure basiert. Im Zweifelsfall kann es hilfreich sein, den Händler des verlegten Materials um eine Empfehlung zu bitten.