Der Einbau eines Zentralstaubsaugers: extrem nützlich oder verzichtbar?
Grundsätzlich bietet eine zentral installierte Staubsaugeranlage natürlich gewisse Annehmlichkeiten. Das fängt schon damit an, dass Sie mit einer solchen Anlage nicht extra einen Staubsauger zwischen den verschiedenen Etagen eines Hauses hin- und hertragen müssen. Es werden auch keine Möbelkanten durch ein Gerät abgeschlagen, welches meist am Staubsaugerschlauch durch die Wohnung gezogen wird. Zentralstaubsauger funktionieren relativ leise, verlässlich und unkompliziert. Es tritt kein muffiger Geruch auf und der Staubbehälter muss nur selten geleert werden.
Diesen Vorzügen stehen aber auch einige Nachteile gegenüber:
- die hohen Installationskosten
- der Platzbedarf der zu verlegenden Rohrleitungen
- der relativ sperrige Saugschlauch einer solchen Anlage
- mögliche Probleme mit Lüftung und Klimatisierung
Bei einem Zentralstaubsauger gibt es beim Staubsaugen kein Problem mit dem Stromanschluss. Da aber nicht überall Anschlussdosen für den Schlauch installiert werden können, ist der Schlauch für eine solche Anlage oftmals bis zu neun oder zwölf Meter lang. Es kann daher auch etwas mühsam sein, diesen Schlauch zwischenzulagern und zwischen den verschiedenen Räumen zu transportieren.
Die Anschaffungskosten einer solchen Anlage
Aufgrund der zu verlegenden Rohre werden Zentralstaubsauger nur sehr selten in einem bereits bestehenden Gebäude nachgerüstet. Bei der Planung für einen Hausneubau sind außerdem so viele Entscheidungen zu treffen, dass das Thema Staubsaugen dabei eher in den Hintergrund rückt. Natürlich können auch die Kosten für eine solche Anlage durchaus im Bereich von mehreren Tausend Euro liegen.
Sollte allein dieser Preis im Zeitpunkt des Hausbaus ein Problem darstellen, gibt es eine Möglichkeit, später einmal trotzdem die Vorzüge eines Zentralstaubsaugers nutzen zu können. Sie können nämlich einfach die relativ günstigen Rohrleitungen zwischen den verschiedenen Räumen verlegen und das zentrale Gerät später erst anschaffen.
Wichtig ist aber in jedem Fall eine möglichst frühzeitige Planung, damit die notwendigen Rohre möglichst unkompliziert ihren Platz zwischen Elektro-Anschlüssen und Wasserleitungen finden können. Sobald die Wände verputzt und die Bodenbeläge fertig verlegt sind, ist es für den Einbau eines Zentralstaubsaugers (mit möglichst geringem Aufwand) nämlich leider bereits zu spät.
Probleme mit Lüftungsanlagen und mögliche Energieverschwendung
Je nach Reinigungsintervall wird sich die tatsächliche Betriebszeit einer Zentralstaubsauger-Anlage im Allgemeinen in Grenzen halten. In der Praxis wird eine solche Anlage aufgrund der nicht unerheblichen Kosten allerdings meist in Häusern eingebaut, in der sie in der Folge dann auch relativ häufig genutzt wird. Sie sollten sich aber darüber im Klaren sein, dass das Absaugen der Luft aus den Wohnräumen nicht nur Vorteile hat.
Während bei einem herkömmlichen Staubsauger die Luft (mitsamt Gerüchen und Feinstaub) direkt wieder in den Raum geblasen wird, leitet eine Zentralstaubsauger-Anlage die abgesaugte Raumluft nach dem Herausfiltern von Schmutz und Staub nach draußen. Das mag für Allergiker zwar angenehm sein und ist auch insofern vorteilhaft, dass lästige Gerüche wie bei einem stinkenden Staubsauger gar nicht erst auftreten. Allerdings kann es manchmal auch zu Problemen mit einer Lüftungsanlage kommen, wenn der Zentralstaubsauger über längere Zeiträume intensiv benutzt wird.
Außerdem schlägt auch noch ein anderer Effekt zu Buche: So wird im Winter die teuer und energieintensiv erwärmte Raumluft nach draußen transportiert. Umgekehrt kann in den Sommermonaten der Effekt einer installierten Klimaanlage durch die Nutzung der Anlage beeinträchtigt werden. Dies gilt aber natürlich nur bei entsprechend langer Verwendung, da je nach Anlage bis zu 200 Kubikmeter Raumluft pro Stunde abgesaugt werden.