Ablösung des Reichsformats
Früher hatten Ziegel die unterschiedlichsten Größen. Sie wurden einfach hergestellt, manchmal kleiner, manchmal größer. Im 19. Jahrhundert kam dann der Gedanke auf, dass jeder Ziegelstein gleich groß sein sollte, damit große Gebäude, die Ziegel aus mehreren Ziegeleien benötigten, einfacher gebaut werden konnten. Das war auch einfach zu realisieren, da man die Ziegel im Zuge der Industrialisierung wirtschaftlicher herstellen konnte. Aus dieser Idee der Normierung entstanden erst das alte und kurz darauf das neue Reichsformat.
Als dann allerdings das metrische System international eingeführt wurde, mussten ihm auch die Ziegel angepasst werden. So entstand das Normalformat, abgekürzt mit NF-Format oder einfach NF.
Größe der Ziegel im Normalformat
Ein Ziegel, der Normalformat hat, ist 240 x 115 x 71 mm groß. Damit passt er zum oktametrischen Maßsystem, bei dem mit 1/8-Meter-Einheiten gerechnet wird. Wichtig ist zu erwähnen, dass zu jedem Ziegel eine Fuge von 10 mm gehört.
Ein Beispiel: (240 mm Ziegel + 10 mm Fuge) x 4 = 1000 mm = 1 m oder (115 mm Ziegel + 10 mm Fuge ) x 4 =1000 mm = 1 m
Damit lässt sich einfach die Öffnung für Fenster oder Türen berechnen. Die Fenster- oder Türöffnung erhält dann ihre Größe, indem eine bestimmte Anzahl Ziegelsteine ausgelassen wird. Dieses Maß nennt man Baurichtmaß.
Andere Maße
Wie in der Einleitung erwähnt, werden Ziegel aber auch in anderen Maßen hergestellt. So haben typische Lochziegel das Format 24,8 x 36,5 x 24,9 cm oder 24,8 x 42,5 x 24,9 cm.