Warum verwendet man für den Unterbau normalerweise Schotter?
Schotter ist nicht umsonst das lange bewährte Schüttgutmaterial, mit dem man die unterste Lage des Unterbaus von Errichtungen wie Gartenhäusern, Terrassen oder Asphaltflächen herstellt. Die unterste Unterbauschicht dient bei derartigen Errichtungen vor allem der Stabilität, Druckfestigkeit und der Drainage. Letztere soll wiederum das Fundament und die Sohle der Errichtung vor Nässe und vor Schäden durch Auffrieren bei Frost schützen. Schotter kann diese Aufgaben durch folgende Eigenschaften bestens erfüllen:
- gleichmäßige Körnungsstruktur
- geringe Wasseraufnahme
- hohe Festigkeit der einzelnen Steine
Durch die weitestgehend gleichmäßige Körnungsgröße der einzelnen Steine ist bei industriell aufbereitetem Schotter auch ein hohes Maß an Gleichmäßigkeit bei der Struktur der Zwischenräume gegeben. Bei kantiger wie auch bei runder Ausführung (Rollschotter) ergibt sich außerdem eine sehr stabile Verkantung zwischen den Steinen und dadurch eine ausgezeichnete Druckfestigkeit – letztere wird außerdem durch die hohe Dichte des Steinmaterials (meist Basalt, Kalkstein, Grauwacke oder Lava) an sich gewährleistet, die gleichzeitig auch für eine kaum erwähnenswerte eigene Wasseraufnahme sorgt.
Was ist bei Ziegelbruch anders?
Gegenüber Schotter hat Ziegelbruch einige Eigenschaften, die weniger vorteilhaft für die Zwecke einer festigenden und drainierenden Unterbauschicht sind. Dazu zählt vor allem:
- ggf. ungleichmäßigere Körnungsstruktur
- ggf. geringere Materialfestigkeit
- ggf. höhere Wasseraufnahme
Die für den Unterbau besonders vorteilhaften Eigenschaften von Schotter kann Ziegelbruch also jeweils nur in etwas geringerem Maße bieten – dabei kommt es auch wesentlich auf die Art des Ziegels an. Es gibt Ziegelarten mit unterschiedlichen Druckfestigkeitsklassen und unterschiedlicher Hygroskopie (Feuchtigkeitsaufnahme- und -abgabefähigkeit aus der Luft). Außerdem ist von wesentlicher Bedeutung, wie gleichmäßig der Ziegelbruch zerkleinert ist.
Welche Risiken ergeben sich bei Verwendung von Ziegelbruch?
Wenn Ziegelbruch für einen Unterbau verwendet wird, können je nach Art des Ziegelbruchs folgende Nachteile entstehen:
- mehr nachträgliche Setzung
- geringere Druckfestigkeit
- weniger Schutz vor Feuchtigkeit und Auffrieren
Durch die möglicherweise zu ungleichmäßige Körnungsstruktur ist Ziegelbruch – wie jeglicher Bauschutt – nicht so gleichmäßig verdichtungsfähig wie Schotter. Das führt zu einer geringeren statischen Stabilität und möglicherweise auch zu einem unregelmäßigeren Wasserablauf. Letzteres wiederum sorgt für einen geringeren Schutz der Errichtung vor Sohlenfeuchtigkeit und Schäden durch auffrierende Nässe. Allgemein kommt es bei all diesen Bedenken aber wie gesagt auf die Art des Ziegels an.