Vorbereitung ist das A und O
Die richtige Vorbereitung entscheidet über den Erfolg Ihres Mauerprojekts. Daher sollten Sie systematisch vorgehen:
- Klima und Bodenbeschaffenheit prüfen: Es ist entscheidend, dass die Ziegel frostfrei und sauber sind, da Verunreinigungen die Haftung des Mörtels beeinträchtigen können. Bei stark saugenden Ziegeln und extremen Wetterbedingungen sollten die Steine vor dem Verarbeiten angefeuchtet werden, um den Wasserentzug aus dem Mörtel zu verhindern.
- Drainage planen: Eine gute Wasserableitung ist für die Langlebigkeit der Mauer unerlässlich. Prüfen Sie den Standort auf optimale Drainage und legen Sie gegebenenfalls eine Sandschicht an, um stehendes Wasser zu verhindern.
- Estrich freilegen und reinigen: Mauern Sie auf einem bestehenden Untergrund, sollten Sie diesen gründlich vorbereiten. Legen Sie die Fläche in der Breite der zukünftigen Mauer frei und reinigen Sie sie mit einer Drahtbürste.
- Skizze anfertigen: Eine detaillierte Skizze Ihrer geplanten Mauer hilft, alle Details im Blick zu behalten. Berücksichtigen Sie die Position etwaiger Gartentore oder anderer Elemente bereits in der Planung.
- Baugenehmigung einholen: Informieren Sie sich bei den örtlichen Baubehörden, ob für Ihr Bauvorhaben eine Genehmigung erforderlich ist und beantragen Sie diese bei Bedarf rechtzeitig.
- Werkzeug und Material bereitlegen: Bereiten Sie alle benötigten Materialien und Werkzeuge vor, darunter Ziegel, Mörtel, Maurerkelle, Wasserwaage, Richtschnur und Senklot.
Mit diesen Vorbereitungen legen Sie den Grundstein für eine stabile und langlebige Ziegelsteinmauer.
Stein auf Stein – So mauern Sie richtig
Der Bau einer stabilen Ziegelsteinmauer erfordert Präzision und systematisches Vorgehen. Hier finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Fundament vorbereiten: Das Fundament muss stabil und eben sein. Tragen Sie eine etwa 2 cm dicke Schicht Mörtel auf und lassen Sie diese leicht antrocknen, bevor Sie die ersten Steine setzen.
- Erste Steinreihe setzen: Beginnen Sie mit den Ecksteinen und richten Sie diese sorgfältig mit einer Wasserwaage aus. Tragen Sie Mörtel auf die Unterkante und Stoßkanten der Steine auf, drücken Sie die Steine fest ins Mörtelbett und kontrollieren Sie die Ausrichtung regelmäßig.
- Weitere Reihen aufbauen: Tragen Sie bei jeder neuen Reihe eine 2-3 cm dicke Schicht Mörtel auf die vorhandenen Steine auf. Setzen Sie die Steine versetzt zueinander, sodass die vertikalen Fugen nicht direkt übereinanderliegen. Ein Versatz von mindestens 40 % der Steinhöhe ist empfehlenswert.
- Kontrolle und Anpassung: Überprüfen Sie regelmäßig die vertikale und horizontale Ausrichtung der Mauer mit einer Wasserwaage. Korrigieren Sie Unebenheiten durch leichtes Klopfen mit dem Stiel der Maurerkelle oder einem Gummihammer.
- Stoß- und Lagerfugen verfüllen: Füllen Sie die Fugen zwischen den Steinen gleichmäßig mit Mörtel und entfernen Sie überschüssigen Mörtel mit der Maurerkelle.
- Fugen gestalten: Bearbeiten Sie die Fugen nach dem Auftragen des Mörtels mit einem Fugeneisen oder einem Stück Schlauch. Eine abgeschrägte Fuge ermöglicht das gute Ablaufen von Regenwasser.
- Mauerkrone schützen: Zum Abschluss sollten Sie die Mauerkrone mit einer Abdeckung aus Blech, Beton oder zusätzlichen Ziegelsteinen versehen. Diese Abdeckung verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und sollte leicht überstehen, damit Wasser abtropfen kann.
Mit dieser Anleitung können Sie eine standfeste und hochwertige Ziegelsteinmauer errichten. Nehmen Sie sich für jeden Schritt ausreichend Zeit und arbeiten Sie sorgfältig.
Zwei bewährte Mauerverbände für mehr Stabilität
Die Wahl des richtigen Mauerverbands beeinflusst maßgeblich die Stabilität und das Erscheinungsbild Ihrer Ziegelsteinmauer. Hier sind zwei bewährte Mauerverbände:
1. Blockverband:
- Beim Blockverband werden die Steine in jeder Schicht abwechselnd als Läufer und Binder verlegt.
- Läufersteine verlaufen in Längsrichtung zur Mauer und verteilen die Lasten gleichmäßig.
- Binderschichten, in denen die Steine quer zur Mauer gelegt werden, verzahnen die Schichten und erhöhen die Stabilität.
- Diese Methode ist ideal für tragende Innenwände und zweischalige Außenwände.
2. Kreuzverband:
- Im Kreuzverband wechseln sich Läufer- und Binderschichten ab. Jede zweite Schicht beginnt mit einem 3/4-Stein und einem Binder.
- Diese Anordnung minimiert Schwachstellen und sorgt für eine gleichmäßige Lastenverteilung.
- Der Kreuzverband eignet sich besonders für mehrgeschossige Bauwerke und hohe Mauern, da er eine hohe strukturelle Integrität bietet.
Beide Mauerverbände bieten durch die kombinierte Anordnung von Läufer- und Binderschichten eine erhöhte Stabilität und eignen sich besonders für Bauprojekte, bei denen Haltbarkeit und Tragkraft im Vordergrund stehen. Achten Sie darauf, dass die Fugen vollständig vermörtelt und gleichmäßig gefüllt sind, um eine optimale Verbindung der Steine zu gewährleisten.