Traditionell ein wichtiges Werkzeug für Holz – die Ziehklinge
Um besser zu verstehen, wie die Abziehklinge eingesetzt wird, ist ein Blick auf den historischen Kontext hilfreich. Während es heute zahllose Arten von Schleifpapier gibt, gab es dieses Hilfsmittel vor dem 20. Jahrhundert noch nicht. Es wurde beispielsweise mit getrockneten Büscheln von Schachtelhalm oder mit Ziegelmehl, Kohle und Asche geschliffen und poliert. Natürlich gab es auch keine Fräsen.
Aufbau und Formen von Ziehklingen
In einem gewissen Rahmen kann das Abzieheisen beide Werkzeuge ersetzen. Dazu gibt es verschiedene Formen von Abzieheisen:
- Ziehklinge mit gerader Klinge
- mit gebogener Klinge
- mit Halbstegen oder Einbuchtungen in beliebigen Formen
Stege an Stegleisten für die Verzierung von Holzmöbeln konnten damit ebenso hergestellt werden wie gleichmäßige Nuten. Bei der Restaurierung solcher alter Holzmöbel ist die Abziehklinge nicht wegzudenken. Denn gerade Nuten lassen sich mit Schleifpapier gar nicht in der Gleichmäßigkeit schleifen oder säubern, ohne dass es auffallen würde.
Lacke entfernen und Holzoberfläche reinigen
Das Reinigen umfasst dabei auch das Entlacken. Abhängig von den Anforderungen kann die Abziehklinge von wenigen Zehntelmillimetern bis zu 1 Millimeter reichen. Dadurch verändert sich das Biegeverhalten. Sie müssen die Stärke finden, mit der Sie am besten arbeiten können.
Ein wesentlicher Faktor für sauberes professionelles Arbeiten mit der Ziehklinge ist eine wirklich scharfe Klinge. Wie Sie die Ziehklinge schärfen, können Sie ausführlich in der verlinkten Anleitung nachlesen.
Ziehen oder drücken der Ziehklinge
Der Name deutet schon darauf hin, dass die Ziehklinge grundsätzlich gezogen wird. Natürlich können Sie die Klinge aber auch schieben oder drücken. Dazu wird die Ziehklinge in einem möglichst geringen Freiwinkel (der Winkel zwischen Klinge und Werkstück) gezogen. Lasuren, Lacke und andere Schichten lassen sich so hervorragend entfernen, ohne dass zu viel Material abgenommen wird.
Besondere Oberflächeneigenschaften nach dem Abziehen
Gleichzeitig wirkt das Ziehen mit der Klinge wie Schleifen. Allerdings ist es haptisch nicht ganz so glatt. Die Oberfläche erhält einen eigenständigen Charakter. Rau wäre übertrieben, aber eben auch nicht völlig plan geschliffen oder poliert.
Der richtige Druck beim Ziehen beim Entfernen von Lack
Durch permanentes Ziehen mit einem von Ihnen bestimmten Druck bekommen Sie schnell ein Gefühl für das optimale Vorgehen. In vielen Bereichen erfolgt so das Entfernen von Lack oder anderen Beschichtungen deutlich schneller als mit einer Schleifmaschine. Außerdem können Sie mit einer Halbsteg-Ziehklinge auch gebogene Nuten schnell und sauber abziehen.