Vielseitig für viele Formen der Holzbearbeitung
Die Ziehklinge hat einen recht umfassenden Hintergrund. Dieser betrifft die Anwendungsmöglichkeiten bei der modernen Holzbearbeitung, aber eben auch den historischen Aspekt. Gerade beim Bearbeiten alter Holzbauteile darf die Ziehklinge keinesfalls fehlen. Der Vorteil der Ziehklinge liegt unter anderem darin, dass Sie eine Ziehklinge sehr individuell anpassen können:
- mit gerader Klinge
- mit Halbstegen in jeder Form
- gebogene oder anderweitig geformte Ziehklingen
- mit Einbuchtungen in jeder benötigten Form
Die Abziehklinge im historischen Kontext
Die Ziehklinge dient im historischen Kontext unter anderem zur Nachbearbeitung von Holzoberflächen. Diese können durchaus das Finish darstellen. In diesem Zusammenhang wurden Ziehklinge anstelle von Schleifpapier verwendet. Während es heute die unterschiedlichsten Arten von Schleifpapier gibt, wurde früher Schachtelhalm getrocknet und in Bündeln benutzt oder Ziegelmehl eingesetzt.
Ausarbeiten unterschiedlicher Formen, weitere Oberflächenbearbeitung
Aber eben auch Ziehklingen. Denn mit Ziehklingen lassen sich Nuten und Stege, Halbstege und viele anderen Formen erarbeiten. Heute liegt der Vorteil vor allem darin, dass lackierte oder lasierte Oberflächen mit einer Ziehklinge hervorragend gereinigt werden können. Bei der Restaurierung alter Holzmöbel spielen Ziehklingen ebenfalls eine entsprechend wichtige Rolle. Wie Sie eine Ziehklinge konkret benutzen, haben wir hier ausführlich für Sie beschrieben.
Die Schärfe einer Abziehklinge ist entscheidend
Damit Sie eine Ziehklinge entsprechend professionell einsetzen können, muss diese natürlich entsprechend scharf sein. Dabei kommen Sie nicht völlig ohne spezielle Hilfsmittel oder Werkzeuge aus. Im Optimalfall besitzen Sie:
- einen Schraubstock zum Einspannen der Ziehklinge
- Holzprofilleisten, die Sie mit einspannen können
- eine feine Feile
- einen Abziehstein oder Schleifstein
- ein Abziehklingeneisen
Natürlich benötigen Sie auch eine passende Ziehklinge. Die Blechstärke liegt zumeist zwischen 0,5 und 1,0 mm, kann aber auch weniger betragen. Je dünner das Blech, desto biegsamer ist die Klinge.
Wie eine Klinge bei der Abziehklinge geformt ist
Im Gegensatz zu anderen Klingen wird nicht eine Fase hergestellt, die auf der gegenüberliegenden Seite in eine symmetrische Fase oder eine plane Oberfläche läuft. Vielmehr wird an der schmalen Kante ein 90-Grad-Winkel zur Flächenseite hergestellt. Anschließend werden die Kanten mit dem Klingeneisen leicht gefast.
Schärfen der Abziehklinge
Planschleifen mit Feile und Abziehstein im rechten Winkel (90 Grad)
Im ersten Schritt wird die schmale Seite (die Blechstärke) plan im rechten Winkel zur Flächenseite gefeilt. Dabei kann ein seitlicher Grat entstehen. Auch dieser Grat wird mit der Feile abgetragen. Nun wird der Abziehstein oder der Schleifstein verwendet, um alle drei Seiten (Kante und die beiden Flächenseiten) zu polieren. Im Idealfall ist die so entstandene Kante bereits so scharf, dass bestimmte Abzieharbeiten bereits durchgeführt werden könnten.
Dezente Fase beidseitig mit dem Abziehklingeneisen herstellen
Damit die Klinge aber noch besser zum Abziehen genutzt werden kann, kommt nun das Abziehklingeneisen zum Einsatz. Dazu wird das Eisen über beide Kanten in einem nach außen leicht nach unten geneigten Winkel gezogen. Der Winkel sollte um die zehn Grad betragen. Sie können dazu eine Lehre erwerben.
Herstellen der Fase im passenden Winkel (circa 10 Grad)
Aber zwei Holzprofile, die gerade so viel tiefer als die Kante des Blechs eingespannt werden, dass sie einen nach außen gleichmäßig abfallenden 10-Grad-Winkel ziehen können, reichen völlig aus. Damit ziehen Sie ein bis zwei Mal über die Kante. Wichtig ist, dass Sie den Winkel beibehalten. Auch das Abzieheisen wird wie die Abziehsteine leicht geölt.
Verschiedene Ziehklingeneisen
Übrigens gibt es die Abzieheisen in verschiedenen Formen (halbrund, als Dreikant usw.), sodass wirklich jede Form von Ziehklinge geschärft werden kann. Jetzt werden Sie beim Abziehen (gegenüber dem Abziehen nach dem Schleifen bzw. vor der Bearbeitung mit dem Eisen) feststellen, dass deutlich mehr Material abgezogen werden kann.