Der Aufbau einer Zisterne als Regenwassernutzungsanlage
Zisternen in ihrer ursprünglichen und einfachsten Funktion sind nichts weiter als mehr oder weniger große Sammelbehältnisse für Regenwasser, das in erster Linie für die Bewässerung von Gartenpflanzen genutzt wird.
Angesichts knapper werdender Ressourcen drängt es aber ganz allgemein nach alternativen Lösungen zur Deckung der menschlichen Verbrauchsbedürfnisse – so auch des häuslichen Brauchwassers. Für die WC-Spülung, für die Waschmaschine und für’s Putzen ist kein Wasser in Trinkqualität notwendig – gefiltertes Regenwasser dafür zu nutzen, entlastet Wasserwerke und auch die eigene Finanzlage ganz wesentlich.
Mittlerweile hat sich für diese Idee auch ein gut funktionierendes System etabliert, das die folgenden zwei Notwendigkeiten erfüllt:
- ausreichende Sauberkeit des Regenwassers für die entsprechenden Anlagen im Haus
- notwendige Trennung vom öffentlichen Trinkwassernetz
Als Regenwasserreservoir kann eine Zisterne aus Beton oder Kunststoff gewählt werden. Bei der Verwendung als Regenwassernutzungsanlage (und nicht nur als Gartenbewässerungs-Reservoir) ist je nach Hausbewohnerzahl und technischem Stand der WCs und Waschmaschinen eine gewisse Größe erforderlich. Aufgrund der Größe, aber auch für einen natürlichen Schutz vor Frost ist eine unterirdische Installation nötig.
Um eine ausreichende Wassersauberkeit zu gewährleisten, empfiehlt sich das bewährte 4-Stufen-Filtermodell, bestehend aus folgenden Komponenten:
- Einlauffilter
- Beruhigter Zulauf
- Überlaufsiphon
- Schwimmende Entnahme
Der Einlauffilter reinigt das vom Dach einlaufende Regenwasser grob vor, indem er Stöckchen, Laub, Vogelkot und Co. zurückhält. Der sogenannte Beruhigte Zulauf ist eine Einlaufvorrichtung in die Zisterne, die für eine sauerstoffhaltige, verderbnisverhindernde Wasserqualität im Reservoir sorgt und die Aufwirbelung der Sedimentschicht verhindert. Das funktioniert durch ein langes, bis zum Zisternengrund reichendes Einlaufrohr mit u-förmig nach oben gewandtem und im Durchmesser vergrößertem (dadurch die Flussgeschwindigkeit abbremsendem) Auslauf.
Der Überlaufsiphon saugt sich an der Oberfläche absetzende Feinschwebteilchen wie Pollen ab, während eine Ansaugarmatur mit Schwimmer die letztliche Entnahme am saubersten Niveau kurz unter der Wasseroberfläche übernimmt.
Die Leitungen zu WCs und Waschmaschine müssen separat vom Trinkwassernetz gelegt werden, denn jeglicher Kontakt von Regenwasser mit dem hygienisch aufbereiteten, öffentlichen Trinkwasser ist nahc der Trinkwasserverordnung strengstens untersagt. Deshalb muss bei einer Trinkwassernachspeisung in die Zisterne auch auf einen sogenannten freien Zulauf mit mindestens 20 Millimetern Abstand geachtet werden.