1. Laufende Wasserkosten ermitteln
Um sich für oder gegen eine Zisterne zu entscheiden, ist oft das vorherige Berechnen ausschlaggebend. Neben dem ökologischen Aspekt kann der ökonomische Faktor durch eine präzisest mögliche Vorgehensweise entscheidend optimiert werden.
Wer eine Zisterne plant, hat meist in allererster Linie die Ersparnis an Leitungswasser und Abwassergebühren vor Augen. Daher ist eine Erhebung über die Kubikmeterpreise und der Verteilungsschlüssel auf den Verbrauch der erste Schritt. Des Weiteren müssen entsprechend der örtlich geltenden Regelungen die gesplitteten Abwassergebühren errechnet werden, wofür auch der Plan aller versiegelten Flächen auf dem Grundstück erforderlich ist.
2. Verbrauchsmengen ermitteln
Nach der Erhebung der laufenden Wasserkosten müssen im nächsten Schritt die Verbrauchsmengen ermittelt werden, die in Zukunft durch die Zisterne ersetzt werden. Dazu werden die Zisternenart und die Anschlussmöglichkeiten festgelegt. Folgende Wassermengen können aus dem ermittelten Gesamtverbrauch herausgerechnet werden:
- Gartenbewässerung unter Berücksichtigung der Fläche und Wässerungsintensität
- Spülwasserverbrauch bei Versorgung der Toilettenspülung auf Personen umgelegt
- Waschwasserverbrauch für die Waschmaschine entsprechend Verbrauchsangaben
3. Wasserertrag prüfen
Das Ergebnis des gesamten Nutzwasserverbrauchs zeigt sowohl das Kostensparpotenzial auf als auch die notwendige Regenwassermenge und passende Zisternengröße. Im nächsten Schritt ist zu ermitteln, ob diese Wassermenge zu erzielen ist, um die Zisterne lohnenswert zu machen.
Anhand der meteorologischen Daten muss die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge bekannt sein. Hinzu kommen die Dachfläche und andere Flächen, über die der Regen in die Zisterne geleitet wird. Neben der Dachneigung spielt auch die Deckung eine Rolle beim Berechnen. Außerdem müssen eventuelle Verluste durch Filter oder Umlenkeinrichtungen berücksichtigt werden.
4. Nachspeisung mit Trink- oder Brunnenwasser
Sollte der durchschnittliche Regenertrag in den trockenen Sommermonaten nicht ausreichen, kann eine Trinkwassernachspeisung montiert werden, die vom zuerst ermittelten Sparpotenzial anteilig abgezogen werden muss. Kostenneutral kann die Nachspeisung auch durch einen Grundwasserbrunnen erfolgen, wobei aber die Investitionskosten für den Brunnen in die Gesamtrechnung einfließen müssen.
5. Vorhaltemenge und Versickerung
Als individueller „weicher“ Faktor kann noch eine bevorzugte Vorhaltemenge in das Berechnen mit einbezogen werden. Sollten regional stark divergierende Niederschläge bekannt sein, ist über den Anschluss und die Zusatzkosten für eine Versickerungsanlage als Unterstützung für den Zisternenüberlauf nachzudenken.
6. Investitionskosten und Ersparnis gegenrechnen
Mit den ermittelten Werten kann jetzt das Fassungsvermögen der Zisterne bestimmt werden. Erfahrungsgemäß ist ein Volumenaufschlag zwischen zehn und zwanzig Prozent ratsam. Anhand der Größe der Zisterne ergeben sich die Anschaffungskosten, die mit den zuerst ermittelten Einsparpotenzialen gegengerechnet werden.