Kostenbeispiel: Zisterne
Beispielsituation:
- unterirdische Zisterne zur Gartenbewässerung
- Kunststoff-Zisterne
- Fassungsvermögen 6.000 l
- durchschnittlicher Einbau- und Anschlussaufwand
- durchschnittliche Bodenbeschaffenheit (Bodenklasse 4), problemlose Zugänglichkeit des Einbauorts, Maschineneinsatz uneingeschränkt möglich
Posten | Preis |
---|---|
Sammelbehälter | 1.950 EUR |
Einbau/Anschluss | 2.255 EUR |
Erdarbeiten | 840 EUR |
Zisternenpumpe | 240 EUR |
Gesamtkosten | 5.285 EUR |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Einsatzmöglichkeiten für Zisternen
- Kosten für den Sammelbehälter
- Kosten für Einbau und Anschluss
Einsatzmöglichkeiten für Zisternen
Regenwassernutzung ist prinzipiell eine sinnvolle Sache.
Nutzungsmöglichkeiten für Regenwasser. Nutzungsmöglichkeiten für das Regenwasser bieten sich dabei:
- für die Waschmaschine
- für die Toilettenspülung
- für die Gartenbewässerung
Das auftreffende Regenwasser wird dabei aufgefangen und in die Zisterne als Wasserspeicher geleitet. Bei einer Nutzung im Inneren des Hauses muss allerdings darauf geachtet werden, dass für das Regenwasser ein komplett getrenntes Leitungssystem errichtet werden muss. Aus diesem Grund sollte eine Regenwassernutzung im Haus immer bereits im Neubau mit eingeplant werden, die Kosten für die Anschaffung der Regenwassernutzunganlage erhöhen sich durch den Einbau der zusätzlichen Leitungen entsprechend. Preislich lohnt sich das aber meist dennoch auf lange Sicht.
Kosten für den Sammelbehälter
Die Kosten für den Sammelbehälter (Wasserspeicher) richten sich besonders nach zwei Kriterien: dem Fassungsvermögen und dem Material der Zisterne.
Fassungsvermögen. Üblich sind Zisternen-Größen zwischen 4.000 und 13.000 Litern. Die Kosten für den Wasserspeicher bewegen sich dadurch gewöhnlich zwischen 1.500 und 4.500 EUR.
Das Fassungsvermögen sollten einerseits auf die Art der Nutzung (z. B. zusätzliche Nutzung im Haushalt) als auch auf die zu erwartende Wassermenge (Starkregen-Ereignisse!) abgestimmt werden. Vonseiten der Kommune kann es gegebenenfalls eine Beschränkung auf eine bestimmte Maximalgröße für private Zisternen geben.
Zisternenmaterial. Als Regenwasserzisterne gebräuchlich sind sowohl Kunststoffzisternen als auch Betonzisternen. Die Kosten für Betonzisternen liegen bei gleicher Größe meist 500 – 1.000 EUR höher als die Kosten für einen einfachen Kunststofftank. Zudem verursacht das höhere Gewicht von Betonzisternen auch einen höheren Einbau-Aufwand.
Beide Zisternenarten können gewöhnlich mit einem Füllstandsanzeiger (zeigt die vorhandene Wassermenge an) ausgerüstet und frostsicher eingebaut werden (wichtig!).
Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich nicht alle Zisternenausführungen für jeden Einsatzzweck und Einbauort eignen. Empfehlungen des ausführenden Unternehmens sollte man daher immer Folge leisten.
Zisternenpumpe und Zisternenfilter. Für einen hochwertigen Zisternenfilter sind gewöhnlich Kosten von rund 300 – 600 EUR (inkl. Einbau) zu rechnen. Die Anschaffung lohnt sich gewöhnlich, da der Aufwand für die Reinigung der Zisterne stark sinkt und Fäulnis im Sammelbehälter weitgehend vermieden wird.
Die Kosten für eine Zisternenpumpe liegen je nach benötigter Fördermenge und Leistung unterschiedlich. Sehr einfache Zisternenpumpen (Saugpumpen) sind relativ günstig erhältlich, für ein leistungsfähiges Hauswasserwerk zur Versorgung des Innenbereichs des Hauses können deutlich teurer sein. Ausführliche Informationen über Zisternenpumpen finden Sie in unserem Artikel Zisternenpumpe, die Preise für ein Hauswasserwerk können Sie in unserem Artikel Hauswasserwerk: Preise nachlesen.
Kosten für Einbau und Anschluss
Für die Einbaukosten der Zisterne sind folgende Kostenpositionen maßgeblich:
- die Kosten für den Transport der Zisterne
- die Kosten für den Einbau und das Verlegen der benötigten Anschlüsse
- die Kosten für die Erdarbeiten
Transportkosten. Die Transportkosten richten sich nach Material und Größe der Zisterne sowie nach der Transportentfernung im Einzelfall. Sie lassen sich daher nicht pauschal angeben. In vielen Fällen sind bei einer angebotenen Einbau-Pauschale die anfallenden Transportkosten bereits mit eingerechnet.
Einbau und Anschluss. Die Kosten richten sich stark nach dem individuellen Aufwand und der geplanten Nutzung der Zisterne. Gewöhnlich kann von Kosten zwischen 1.500 und 3.500 EUR ausgegangen werden.
Erdarbeiten. Die Kosten für die notwendigen Erdarbeiten richten sich nach der Größe der geplanten Zisterne einerseits und andererseits stark nach der vorhandenen Bodenbeschaffenheit und der Zugänglichkeit der Einbaustelle. Probematische Bodenbeschaffenheit (hohe Bodenklasse, problematische Grundwassersituation) können die Kosten für die notwendigen Erdarbeiten nahezu verdoppeln. Mehr zu den Kosten erfahren Sie in unserem Artikel Erdarbeiten: Kosten.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- unterirdische Zisterne zur Regenwassernutzung in Haus und Garten
- Betonzisterne
- Fassungsvermögen 11.000 l
- höherer Einbau- und Anschlussaufwand
- problematische Bodenbeschaffenheit (Bodenklasse 6), eingeschränkte Zugänglichkeit des Einbauorts,
Posten | Preis |
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Sammelbehälter | 4.850 EUR |
Einbau/Anschluss | 3.750 EUR |
Erdarbeiten | 1.860 EUR |
Hauswasserwerk | 655 EUR |
Gesamtkosten | 11.115 EUR |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- unterirdische Zisterne zur Regenwassernutzung in Haus und Garten
- kostengünstiger Kunststoff-Tank
- Fassungsvermögen 4.000 l
- geringer Einbau- und Anschlussaufwand
- unproblematische Bodenbeschaffenheit (Bodenklasse 3), Erdarbeiten größtenteils in Eigenleistung
Posten | Preis |
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Sammelbehälter | 1.650 EUR |
Einbau/Anschluss | 1.200 EUR |
Erdarbeiten | 450 EUR |
Zisternenpumpe | 120 EUR |
Gesamtkosten | 3.420 EUR |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Kosteneinsparungen gegenrechnen
- Grauwassernutzung und Abwasser-Abwärme-Anlage in Betracht ziehen
- Eigenleistungen
Kosteneinsparungen gegenrechnen
Einsparungen beim Leitungswasser. Wird für Toilettenspülung, Waschmaschine und Gartenbewässerung Regenwasser verwendet, lassen sich beträchtliche Wasserkosten einsparen. Allein für die Toilettenspülung werden rund 30 % des gesamten Wassers im Haushalt verbraucht, die Waschmaschine für rund 10 – 15 %, dazu kommen durchschnittlich noch rund 5 % des Gesamtverbrauchs für die Gartenbewässerung (das kann bei einzelnen Gärten aber im Einzelfall durchaus deutlich mehr sein).
Durch die Regenwassernutzung lassen sich also dauerhaft bis zu 50 % der gesamten Wasserkosten einsparen. Welche Kosten für Leitungswasser anfallen, können Sie in unserem Artikel Trinkwasserkosten nachlesen. Dazu sparen Sie auch noch die für die gleiche Wassermenge anfallenden Abwassergebühren, die Sie in unserem Artikel Abwasserkosten im deutschlandweiten Vergleich nachlesen können.
Durchschnittlich können Sie grob von preislich 0,5 Cent pro Liter Trinkwasser und einer Einsparung von rund 60 – 70 Litern täglich pro Person im Haushalt ausgehen. Bei einem 4-Personen-Haushalt summiert sich das dadurch auf Einsparungen von durchschnittlich 450 bis 500 EUR jährlich.
Einsparungen beim Niederschlagswasser. Wird auftreffendes Regenwasser nicht in die Kanalisation geleitet, sondern selbst versickert oder zur weiteren Nutzung gesammelt, kann man sich zusätzlich von der Niederschlagswassergebühr (gewöhnlich zwischen 1 und 2 EUR pro m² versiegelter Fläche auf dem Grundstück) befreien lassen.
Bei einer durchschnittlichen Dachfläche im Einfamilienhaus von 100 m² und kleineren Flächen für Einfahrt, Terrasse und Vorplatz bedeutet das zusätzlich dauerhaft mögliche Einsparungen von 150 – 300 EUR jährlich, wenn Regenwasser gesammelt und verwendet wird.
Schutz bei Starkregen. Wird das auftreffende Regenwasser bei Starkregenereignissen auf versiegelten selbst aufgefangen und direkt in den unterirdischen Wasserspeicher abgeleitet, sinkt zusätzlich die Gefahr von zu hohen Wassermengen auf dem Grundstück. Durch das langsamere Ansteigen des Grundwasserspiegels kann dazu oft einem Wassereinbruch in den Keller vorgebeugt werden.
Grauwassernutzung und Abwasser-Abwärme-Anlage in Betracht ziehen
Um die an vielen Orten durchschnittlich geringer werdende Regenwassermenge auszugleichen, kann auch eine Grauwassernutzungs-Anlage in Betracht gezogen werden. Grauwasser ist das beim Duschen, Baden und Spülen und Putzen anfallende Abwasser, das sich sehr leicht aufbereiten und ebenfalls in der Zisterne speichern lässt. Die Kosten für eine Grauwasser-Nutzungsanlage liegen beim Einfamilienhaus durchschnittlich bei 4.000 – 5.000 EUR.
Zusätzlich kann mit einer Abwasser-Wärmepumpe dem abfließenden Warmwasser beim Duschen und Baden auch noch die Wärme entzogen und damit auch gleichzeitig noch Energie gespart werden.
Eigenleistungen
Beim Einbau der Zisterne sind insbesondere im Bereich der Erdarbeiten ein hohes Maß an Eigenleistung möglich. Damit lassen sich die Gesamtkosten deutlich senken. Den Aufwand für einen Aushub in Eigenregie sollte man dabei aber nicht unterschätzen.
FAQ
Was kostet der Bau einer Zisterne?
In unserem Beispiel kostet der Einbau der Zisterne 5.285 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind das geplante Fassungsvermögen und die geplante Nutzungsart der Zisterne, der individuell gegebene Einbau-Aufwand und die vorliegenden örtlichen Gegebenheiten (Bodenbeschaffenheit, Grundwassersituation, Anschlusslängen, Zugänglichkeit). Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich insbesondere durch Eigenleistungen beim Einbau sparen. Bei der Betrachtung der Kosten für die Anschaffung sollten auch die möglichen Kosteneinsparungen durch die Regenwassernutzung betrachtet werden (laufende Einsparungen bei den Wasserkosten, laufende Einsparungen bei der Niederschlagswasergebühr). Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.