Die Wahl zwischen Zisterne und Brunnen
Die Entscheidung zwischen einer Zisterne und einem Brunnen für Ihre Gartenbewässerung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier sind einige zentrale Aspekte, die Ihnen bei der Entscheidung helfen können:
- Finanzen und langfristige Kostenersparnis: Zisternen haben oft geringere Anfangskosten als Brunnen, besonders in Regionen mit tief liegendem Grundwasser. Langfristig reduzieren beide Systeme die Betriebskosten, indem sie Trinkwasser sparen.
- Installation und Wartung: Der Einbau einer Zisterne ist meist unkomplizierter und erfordert weniger spezialisierte Fachkräfte, insbesondere bei schwierigen Bodenverhältnissen. Brunneninstallationen, abhängig von Tiefe und Wasservorkommen, brauchen oft professionelles Know-how.
- Regionale Vorschriften: Informieren Sie sich über die lokalen gesetzlichen Vorgaben. Brunnen sind meist genehmigungspflichtig, während Zisternen oft lediglich angezeigt werden müssen. Die zuständige Behörde erteilt genaue Auskünfte.
- Nachhaltigkeit und Umweltbelange: Beide Systeme schonen die Umwelt, Zisternen sammeln Regenwasser, während Brunnen Grundwasser nutzen. Überlegen Sie, was besser zur ökologischen Struktur Ihrer Region passt.
- Wassermenge und Verfügbarkeit: Zisternen speichern saisonal variierendes Regenwasser, Brunnen bieten konstante Grundwasserversorgung. Diese Faktoren beeinflussen die Eignung der Anlage.
Methode 1: Die Zisterne – Regenwasser nutzen
Eine Zisterne speichert und nutzt kostenloses Regenwasser auf umweltfreundliche Weise. Regenwasser fließt von der Dachfläche durch Regenrinnen in eine unterirdische Zisterne, wo es gefiltert und gespeichert wird. Eine Pumpe sorgt für den Wassertransport nach oben bei Bedarf.
Vorgehensweise:
- Planung und Auswahl: Bestimmen Sie Ihren jährlichen Wasserbedarf für Garten und Haushalt. Die Größe Ihrer Dachfläche hilft bei der Auswahl der Zisterne. Eine durchschnittliche Dachfläche kann eine beträchtliche Menge Regenwasser sammeln.
- Installation und Anschluss: Beauftragen Sie einen Fachbetrieb für den Einbau der Zisterne, vorzugsweise aus Beton oder Kunststoff. Die Zisterne wird an Regenrinnen und Brauchwassersysteme angeschlossen. Ein mechanischer Filter entfernt grobe Verschmutzungen.
- Füllstand und Wartung: Überwachen Sie den Wasserstand mittels einer Füllstandsanzeige. Überschüssiges Wasser wird sicher abgeführt. Regelmäßige Wartung und Reinigung sind unerlässlich, um die Wasserqualität zu sichern.
Vorteile:
- Umweltschonend: Sie nutzen Regenwasser, sparen Trinkwasser und reduzieren Kosten.
- Unabhängigkeit: Regenwasser steht unabhängig vom Grundwasserspiegel zur Verfügung.
- Vielseitigkeit: Das Wasser kann für Garten und Haushalt genutzt werden, was Einsparungen bei Waschmitteln ermöglicht.
Nachteile:
- Eingeschränkte Verfügbarkeit: In Trockenzeiten kann die Zisterne leer sein.
- Initialkosten: Die Anschaffung und Installation können kostspielig sein.
- Platzbedarf: Unterirdische Zisternen benötigen Raum im Garten und zusätzliche Arbeiten.
Praxis-Tipps:
- Planen Sie die Zisternengröße unter Berücksichtigung zukünftiger Niederschlagsmuster.
- Beachten Sie regionale Vorschriften und Genehmigungen.
- Verwenden Sie einen Gartenwasserzähler, um Abwasserkosten zu senken.
Methode 2: Der Brunnen – Grundwasser nutzen
Mit einem Brunnen können Sie direkt auf das Grundwasser zugreifen und so eine stetige Wasserversorgung sicherstellen. Die Fördermenge hängt von der Art des Brunnens und der Tiefe des Grundwassers ab.
Planungsschritte:
- Ermittlung des Grundwasserspiegels: Lassen Sie den Grundwasserspiegel von zuständigen Behörden prüfen. Diese geben auch Hinweise auf Schadstoffbelastungen.
- Genehmigungen einholen: Kontaktieren Sie die Untere Wasserbehörde für erforderliche Genehmigungen und rechtliche Anforderungen.
- Fachbetrieb auswählen: Suchen Sie einen qualifizierten Brunnenbauer für den fachgerechten Bau.
Arten von Brunnen:
1. Rammbrunnen: Einfache, kostengünstige Variante, bei der ein Rohr in den Boden getrieben wird. Geeignet für flach liegende Grundwasserschichten.
Vorteile: Niedrige Kosten, Eigenleistung möglich.
Nachteile: Begrenzte Lebensdauer und Förderleistung.
2. Bohrbrunnen: Für tiefere Grundwasserschichten, professionell gebohrt.
Vorteile: Lange Lebensdauer, hohe Fördermengen.
Nachteile: Höhere Kosten und professionelle Bohrtechnik erforderlich.
Vorteile des Brunnenwassers:
- Unabhängigkeit: Stetige Wasserversorgung unabhängig von Niederschlägen.
- Vielseitige Nutzung: Für Gartenbewässerung und Haushaltszwecke geeignet.
Zu beachtende Faktoren:
- Kosten: Variieren je nach Brunnenart und Bodensch Beschaffenheit.
- Wasserqualität: Sicherstellen, dass das Wasser frei von Schadstoffen ist.
- Regelmäßige Wartung: Brunnen sollten regelmäßig überprüft und gewartet werden.
Zusätzliche Tipps zum Wassersparen im Garten
Neben der Wahl zwischen Zisterne und Brunnen gibt es weitere Maßnahmen, um Wasser im Garten zu sparen:
- Bodenqualität verbessern: Einarbeiten von Kompost oder gut verrottetem Mist erhöht die Wasserspeicherfähigkeit und fördert das Wurzelwachstum.
- Wasserspeichernde Pflanzen wählen: Pflanzen Sie trockenheitsresistente Arten oder solche mit wasserspeichernden Organen.
- Beregnungssteuerungssystem: Installieren Sie ein automatisches System, das den Bodenfeuchtigkeitsgehalt misst und die Bewässerung steuert.
- Wiederverwendung von Grauwasser: Nutzen Sie gereinigtes Abwasser für die Gartenbewässerung, um frisches Wasser zu sparen.
- Regenwasser in Regentonnen sammeln: Platzieren Sie Regenwassertonnen strategisch, um Regenwasser effizient zu nutzen.
- Gießringe und -gräben anlegen: Erstellen Sie Gießringe oder -gräben um Bäume und Sträucher für gezielte Wasserzufuhr.
- Feuchtigkeitserhalt durch Abdeckungen: Decken Sie den Boden um Pflanzen mit einer schützenden Schicht ab, um Verdunstung zu reduzieren.
Durch diese Maßnahmen können Sie den Wasserverbrauch im Garten erheblich reduzieren und gleichzeitig die Pflanzengesundheit fördern.