Welche Möglichkeiten gibt es?
Zisterne selber reinigen
Moderne Zisternen sind so konzipiert, dass sie nur alle 10 Jahre gereinigt werden müssen. Kommt es außerhalb dieses Intervalls zu trübem oder stinkendem Wasser, liegt die Ursache zumeist außerhalb. Führen Sie Reinigung immer zu zweit durch und testen Sie vor dem Betreten auf etwaige Faulgase. Zusätzlich muss die Nachspeisung abgeschaltet werden.
Wichtig ist, dass Sie bei der Reinigung gänzlich auf Reinigungsmittel verzichten. In der Sedimentschicht am Grund bilden sich über die Jahre nützliche Bakterien und Kleinstorganismen, die für die Wasserfilterung zuständig sind. Der Einsatz von Reinigungsmitteln würde den Bakterien schlichtweg die Lebensgrundlage nehmen. Stattdessen können Sauerstoff-Tabs benutzt werden, um die biologische Reinigung zu erleichtern.
Zisterne reinigen lassen
Ist Ihre Zisterne sehr stark verschmutzt oder wurde eine Reinigung seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr durchgeführt, sollten Sie sich für eine professionelle Durchführung entscheiden. Dafür kommen verschiedene Fachunternehmen infrage, die sich oftmals auf Zisternen spezialisiert haben. Vergleichen Sie vor der Beauftragung die Kosten und entscheiden Sie sich für einen Anbieter, der einen Rundum-Service liefert.
Insbesondere dann, wenn Sie eine alter Zisterne übernommen haben (man denke etwa an einen Hauskauf), können Sie den tatsächlichen Aufwand nicht immer direkt einschätzen. Eine professionelle Reinigungsfirma kann helfen, den Rundstein für spätere – eigene – Arbeiten zu setzen und den Zulauf, Überlauf und Co. zu lokalisieren.
Produktempfehlungen
Bei der Reinigung einer Zisterne werden vor allem eine Schmutzwasserpumpe und ein Hochdruckreiniger benötigt. Beides lässt sich im Baumarkt ausleihen – was sinnvoll sein kann, da eine Zisterne nicht häufig gereinigt werden muss. Entscheiden Sie sich bei starken Verschmutzungen außerdem für speziell geeigneten Aktiv-Sauerstoff und achten Sie beim Kauf auf die Anwendungshinweise.
Diese Sauerstoff-Tabs werden für die Verwendung in Zisternen hergestellt und sorgen für ein frisches sowie geruchsneutrales Wasser. Die Tabs lösen sich über einen Zeitraum von 6 Wochen auf, wobei hochwirksamer Aktivsauerstoff freigesetzt wird. Ein „Umkippen“ des Wassers kann so verhindert werden. Ein Tab reicht für etwa 4.000 l Volumen aus und ist nicht überdosierbar.
Anleitung: Zisterne in 6 Schritten selber reinigen
- Keins
- Hochdruckreiniger
- Schmutzwasserpumpe
- Schaufel
- Eimer
- Taschenlampe
- Seil oder Klettergeschirr
- Gummistiefel
1. Zisterne überprüfen
Wichtig ist, dass Sie beim Reinigen einer Zisterne immer zu zweit arbeiten. So lassen sich lebensgefährliche Situationen (etwa durch Faulgase) deutlich leichter feststellen. Prüfen Sie in einem ersten Schritt die Sedimentschicht samt Tiefe sowie alle Wasserzugänge. Eine Reinigung lohnt sich ab einer Sedimentdicke von ca. 5 cm. Gegebenenfalls sollten alte, defekte oder stark verschmutzte Filter ausgetauscht werden.
2. Nachspeisung abschalten
Schalten Sie dann die Nachspeisung des Trinkwassers ab. Das sollte passieren, bevor Sie mit dem Abpumpen des Schmutzwassers beginnen. Ist keine Trinkwassernachspeisung vorhanden, kann dieser Schritt natürlich übersprungen werden.
3. Wasser abpumpen
Danach muss der Pegel des Wassers in der Zisterne auf etwa 30 cm gesenkt werden. Das geht am einfachsten, wenn Sie das Zisternenwasser abpumpen. Insbesondere Schmutzwasserpumpen sind für diesen Zweck ideal, aber auch Tauchpumpen können verwendet werden. Achten Sie darauf, dass die Pumpe nicht bis zum Zisternengrund abgesenkt wird.
4. Auslüften und Einsteigen
Lassen Sie die Zisterne im Anschluss für mindestens eine Stunde auslüften, bevor Sie einsteigen. Dadurch werden Faulgase verflüchtigt. Testen Sie mit einer Kerze, ob bereits genügend atembare Luft vorhanden ist, bevor Sie sich abseilen. Eine zweite Person sollte jederzeit außerhalb der Zisterne stehen – falls etwas nicht wie geplant funktioniert, kann diese direkt eingreifen.
5. Sediment abpumpen
Rühren Sie das Sediment samt schwimmendem Schlamm auf. Legen Sie die Schmutzwasserpumpe danach auf den Zisternengrund und pumpen Sie die Wasser-Sediment-Mischung etappenweise ab.
5. Hochdruckreinigen
Damit auch die Wände richtig sauber werden, sollten Sie das Innenleben der Zisterne in einem letzten Schritt mit einem Hochdruckreiniger komplett abspritzen. Danach kann es notwendig sein, mehr Wasser abzupumpen, weshalb sich die letzten beiden Arbeitsschritte gut kombinieren lassen. Nachkommendes Regenwasser füllt die Zisterne wieder auf.
Mögliche Probleme & Lösungen
Insbesondere starke Verschmutzungen stellen mitunter ein Problem dar. Auch bei hartnäckigen Verunreinigungen sollten Sie auf keinen Fall zu Reinigungsmitteln bei der Zisternenreinigung greifen. Dadurch würden Sie die chemische Balance des Zisternenwassers negativ beeinträchtigen und die wichtigen Mikroorganismen abtöten. Verwenden Sie stattdessen Aktiv-Sauerstoff und einen leistungsstarken Hochdruckreiniger.
FAQ
Wohin mit dem Schlamm aus einer Zisterne?
Der abgesaugte Schlamm aus einer Zisterne kann als hochwertiger Dünger verwendet werden. Verteilen Sie ihn einfach im Garten in den Beeten oder Gebüschen. Alternativ können Sie ihn auf dem Kompost, im Biomüll oder auf einem Wertstoffhof entsorgen.
Wie oft sollte eine Zisterne gereinigt werden?
Zisternen sind so konzipiert, dass Schmutzpartikel nicht eindringen können und die Sedimentschicht die Wasserqualität durch Mikroorganismen hoch hält. Daher ist eine tatsächliche Reinigung nur alle 10 Jahre notwendig.
Was kostet die professionelle Reinigung einer Zisterne?
Die Kosten für die Innenreinigung des Wasserspeichers unterliegen zwar Schwankungen, bewegen sich in den meisten Fällen aber zwischen 200 und 350 Euro. Sollen ebenfalls Filter und Verrohrungen gereinigt werden, liegt der Preis schnell bei 500 Euro oder mehr.
Was tun, wenn das Wasser in der Zisterne stinkt?
Stinkt die Zisterne, können organische Stoffe trotz Filter in das Wasser gelangt sein. Dadurch wird der Sauerstoff aufgebraucht, sodass das Wasser „kippt“. Prüfen Sie die Anschlüsse und Filter, sodass Sie die Ursache beheben können. Fügen Sie dann Sauerstoff hinzu (etwa durch Tabs).