Die optimale Reihenfolge: Erst die Wände, dann der Boden
Um optimale Ergebnisse bei der Renovierung zu erzielen, sollten Sie stets von oben nach unten arbeiten. Beginnen Sie mit den Wänden und erst danach mit dem Bodenbelag. Diese Reihenfolge bringt mehrere bedeutende Vorteile mit sich:
- Minimiertes Verschmutzungsrisiko: Während des Tapezierens und Streichens können Spritzer und Tropfen entstehen, die den Boden verschmutzen könnten. Wenn der Boden noch nicht verlegt ist, entfällt die mühsame Abdeckarbeit und das Risiko, den neuen Laminatboden zu beschädigen, wird eliminiert.
- Verbesserte Arbeitsbedingungen: Ohne verlegten Boden haben Sie mehr Bewegungsfreiheit für Leitern, Tapeziertische und andere Werkzeuge. Dies erleichtert die Arbeit erheblich und sorgt für ein angenehmeres und schnelleres Arbeitsumfeld.
- Präziserer Tapetenzuschnitt: Indem die Tapete bis zum rohen Boden reicht, können Sie nach dem Verlegen des Laminats präzise abschneiden. Dies sorgt für einen sauberen und professionellen Abschluss, ohne nachträgliche Korrekturen.
- Vermeidung von Kratzern: Neue Laminatböden können leicht durch schwere Werkzeuge oder Möbel beim Renovierungsprozess zerkratzt werden. Diese Gefahr wird durch das spätere Verlegen des Bodens vermieden.
Dank dieses strukturierten Ablaufs sparen Sie nicht nur Zeit und Aufwand, sondern sorgen auch für ein professionelles und sauberes Endergebnis.
Schritt-für-Schritt Anleitung: So gehen Sie richtig vor
1. Raumvorbereitung:
- Räumen Sie den Raum komplett leer. Stellen Sie sicher, dass keine Möbel oder Gegenstände die Arbeiten behindern.
- Decken Sie Fenster und Türen mit Folie ab, um diese vor Staub und Farbspritzern zu schützen.
2. Deckenbearbeitung:
Beginnen Sie mit der Decke, falls diese eine neue Verkleidung oder Farbe erhalten soll. Dadurch vermeiden Sie Flecken oder Tropfen auf bereits fertigen Wänden oder dem Boden.
3. Wände vorbereiten:
- Entfernen Sie alle alten Tapetenreste gründlich mit einem Abziehgerät oder speziellen Lösungsmitteln.
- Gleichen Sie Unebenheiten mit Spachtelmasse aus und schleifen Sie die Wände anschließend glatt. Tragen Sie danach eine Grundierung auf, um die Haftung der neuen Tapete zu verbessern.
4. Tapezieren:
- Schneiden Sie die Tapetenbahnen etwa 10 cm länger als nötig zu, um später einen sauberen Abschluss zu ermöglichen.
- Kleistern Sie die Rückseite der Tapeten gleichmäßig ein und lassen Sie den Kleister für die vom Hersteller empfohlene Zeit einwirken.
- Bringen Sie die Tapetenbahnen von oben nach unten an, streichen Sie diese gut an und achten Sie darauf, dass keine Luftblasen entstehen.
- Lassen Sie die Tapete gut trocknen, bevor Sie eventuelle Überstände abschneiden.
5. Raumflächen trocknen lassen:
Überprüfen Sie die Luftfeuchtigkeit im Raum nach dem Tapezieren. Warten Sie, bis die Wände vollständig getrocknet sind, bevor Sie mit dem Bodenbelag fortfahren. Ein Raumluftentfeuchter kann hier hilfreich sein.
6. Laminat verlegen:
- Beginnen Sie in einer Ecke des Raumes und arbeiten Sie sich zur gegenüberliegenden Seite vor. Lassen Sie eine Dehnungsfuge von etwa 10 mm an den Rändern, um ein Arbeiten des Holzes zu ermöglichen.
- Verwenden Sie Abstandshalter, um gleichmäßige Abstände zu gewährleisten.
- Schneiden Sie die Laminatdielen bei Bedarf zu, sodass sie perfekt passen, aber nicht unter Spannung stehen.
7. Sockelleisten anbringen:
Montieren Sie die Sockelleisten, um den Übergang zwischen Wand und Boden abzuschließen. Dies sorgt nicht nur für einen ästhetisch ansprechenden Look, sondern schützt auch die Wandunterkante und verdeckt die Dehnungsfugen.
Alternative: Zuerst Laminat bei kleinem Budget
Wenn es Ihnen wichtig ist, Kosten zu sparen und dennoch ein gutes Ergebnis zu erzielen, können Sie auch zuerst den Laminatboden verlegen. Diese Methode hat einige spezifische Schritte und Anforderungen:
- Boden zunächst vollständig verlegen: Beginnen Sie in einer Ecke des Raums und arbeiten Sie sich systematisch vor. Lassen Sie an den Rändern stets eine Dehnungsfuge von etwa 10 mm und verwenden Sie Abstandshalter, um die nötigen Abstände zu gewährleisten. Achten Sie darauf, dass die Dielen ohne Lücken und Verkantungen verlegt werden.
- Wände abdecken: Decken Sie die Wände sorgfältig mit Malerfolie und Malerkrepp ab, um diese vor Staub, Kleister und eventuellen Farbspritzern zu schützen. Dies ist besonders wichtig, um Verschmutzungen während des Verlegens und Tapezierens zu vermeiden.
- Vorsicht beim Zuschneiden der Tapete: Schneiden Sie die Tapetenbahnen so zu, dass sie exakt bis zum Boden reichen. Nutzen Sie eine Tapetenschiene oder ein Tapetelineal, um die Tapete direkt am Laminat entlangzuschneiden. Dies erfordert Präzision, da kleine Lücken oder Überlappungen sofort ins Auge fallen.
- Achten Sie auf die Luftfeuchtigkeit: Kontrollieren Sie zwischendurch die Raumfeuchtigkeit, insbesondere nach dem Tapezieren. Lassen Sie den Raum gegebenenfalls auslüften, um Schimmelbildung und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
Diese Methode kann sinnvoll sein, wenn Sie sicherstellen, dass der Laminatboden während des Tapeziervorgangs gut geschützt ist und Sie das nötige handwerkliche Geschick für den präzisen Zuschnitt der Tapetenbahnen haben. So sparen Sie an den Gesamtkosten und halten den gesamten Renovierungsprozess im Zeitplan.