Zwei Wände farbig streichen: Die Wirkung
Die farbige Gestaltung zweier gegenüberliegender Wände kann die Raumwahrnehmung erheblich verändern und bietet verschiedene gestalterische Möglichkeiten. Hier sind einige Wirkungen, die Sie erzielen können:
- Raumbreite betonen: Wenn Sie die beiden gegenüberliegenden Wände in einem hellen Farbton streichen, treten diese optisch zurück und lassen den Raum breiter erscheinen. Helle Farben reflektieren das Licht besser und erzeugen ein Gefühl von Weite.
- Gemütlichkeit schaffen: Dunkle Farben an den gegenüberliegenden Wänden lassen den Raum kleiner und behaglicher wirken. Wenn die Decke zudem in einem helleren Ton bleibt, kann der Raum gemütlicher, aber nicht erdrückend wirken.
- Extraleben in den Raum bringen: Durch die Umwandlung der Längsseiten in eine kräftige Farbe, lenken Sie den Fokus auf die Stirnseiten und können dort besondere Einrichtungsgegenstände oder Kunstwerke platzieren, die dadurch stärker zur Geltung kommen.
- Raumhöhe beeinflussen: Eine Kombination aus dunklen und hellen Farben kann auch die wahrgenommene Höhe eines Raumes beeinflussen. Werden die Decke und die oberen Teile der Wände heller gestrichen, erscheint der Raum höher. Umgekehrt kann eine dunkle Decke den Raum niedriger wirken lassen, was besonders in sehr hohen Räumen eine angenehme Atmosphäre schafft.
Erwägen Sie bei der Farbwahl stets die gewünschten räumlichen Effekte und die individuellen Eigenschaften Ihres Zimmers, um das gewünschte Ambiente zu erzielen.
Die passenden Farben wählen
Die Auswahl der richtigen Farben für zwei gegenüberliegende Wände spielt eine zentrale Rolle bei der Raumgestaltung. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:
- Raumgröße und Lichtverhältnisse: In kleinen oder schlecht beleuchteten Räumen sollten Sie helle Farben bevorzugen, da sie den Raum optisch vergrößern und aufhellen. Für große Räume können Sie auch dunklere Töne in Betracht ziehen, die eine gemütlichere Atmosphäre schaffen.
- Farbkombinationen: Monochrome Kombinationen wirken harmonisch und ausgewogen. Sie können aber auch zu kontrastreichen Kombinationen greifen, um dynamische Effekte zu erzielen. Dabei kann eine Wand in einem kühleren Farbton und die andere in einem wärmeren Farbton gestaltet werden, um interessante visuelle Akzente zu setzen.
- Einrichtungsstil: Ihr Einrichtungsstil kann Ihnen bei der Farbwahl als Leitfaden dienen. Natürliche und erdige Farbtöne passen gut zu einem rustikalen oder naturnahen Stil, während klare und kräftige Farben moderne Räume unterstreichen.
- Farbwirkung: Farben haben unterschiedliche psychologische Wirkungen. Beispielsweise wirken Blau- und Grüntöne beruhigend und fördern die Entspannung, während Rot- und Orangetöne energievoll und anregend wirken. Überlegen Sie, welche Stimmung Sie in Ihrem Raum erzeugen möchten.
- Akzente und Muster: Überlegen Sie, ob Sie zusätzlich Muster oder Akzente setzen möchten. Horizontal geteilte Wände, Streifen oder andere Muster können interessante visuelle Effekte erzeugen und die Raumwahrnehmung beeinflussen.
Durch die bedachte Wahl der Farben und deren Anordnung können Sie den Charakter und die Atmosphäre Ihres Raumes gezielt gestalten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Zwei Wände farbig streichen
- Vorbereitung des Raums: Beginnen Sie damit, den Raum ordentlich vorzubereiten. Schieben Sie Möbel zur Seite und decken Sie Boden und Möbel mit Malerfolien ab. Vergessen Sie nicht, Steckdosen, Lichtschalter und Fußleisten mit Malerkrepp zu schützen.
- Erforderliche Materialien bereitlegen: Stellen Sie sicher, dass alle benötigten Werkzeuge griffbereit sind: Farbrollen in verschiedenen Größen, Auftragebürsten, eine Farbwanne, eine Wasserwaage, Bleistift und Malerkrepp.
- Abkleben der Kanten: Um scharfe Farbkanten zu erzielen, kleben Sie die gewünschten Bereiche mit Malerkrepp ab. Drücken Sie das Kreppband fest an, um zu verhindern, dass Farbe darunter läuft. Besonders hilfreich hierbei ist das sogenannte „Zustupfen“: Streichen Sie die Kanten zunächst mit einem dünnen Pinsel und der Grundfarbe der Wand.
- Grundierung auftragen: Falls die Wände stark saugen oder unterschiedliche Untergründe haben, tragen Sie eine passende Grundierung auf. Lassen Sie diese komplett trocknen, bevor Sie die eigentliche Farbe aufbringen.
- Erste Wand streichen: Beginnen Sie mit dem Streichen der ersten Wand. Nutzen Sie hierfür eine Farbrolle für große Flächen und Pinsel für Ecken und Kanten. Arbeiten Sie immer „nass in nass“, um Farbränder zu vermeiden.
- Trocknen lassen: Lassen Sie die Farbe vollständig trocknen, bevor Sie mit der zweiten Wand fortfahren. Dies verhindert Farbverschmierungen.
- Zweite Wand vorbereiten und streichen: Überprüfen Sie, dass das Malerkrepp noch fest sitzt, und streichen Sie dann die zweite Wand analog zur ersten. Auch hier sollten Sie gleichmäßig und Abschnitt für Abschnitt arbeiten.
- Kreppband entfernen: Entfernen Sie das Malerkrepp, bevor die Farbe vollständig getrocknet ist. Dies minimiert die Gefahr, dass die Farbe am Klebeband reißt und sorgt für saubere Kanten.
- Nacharbeiten: Überprüfen Sie das Ergebnis und bessern Sie gegebenenfalls kleine Fehler oder Unregelmäßigkeiten aus. Bewahren Sie übrig gebliebene Farbe gut verschlossen auf, falls später Nachbesserungen nötig sind.
Durch diese methodische Vorgehensweise reduzieren Sie Fehlerquellen und erreichen ein harmonisches und professionelles Streichergebnis, das Ihre Räumlichkeiten in neuem Glanz erstrahlen lässt.
Praktische Tipps für ein perfektes Ergebnis
- Scharfe Farbkanten erzielen: Um scharfe Farbkanten zu schaffen, ist es hilfreich, die abgeklebten Bereiche zunächst mit der Grundfarbe der Wand zu überstreichen. Dies versiegelt kleine Spalten und verhindert, dass die neue Farbe darunter läuft. Achten Sie darauf, das Malerkrepp fest an die Wand zu drücken, um ein sauberes Abkleben zu gewährleisten.
- Farbintensität und Deckkraft: Achten Sie darauf, dass die verwendete Farbrolle stets ausreichend mit Farbe benetzt ist, um eine gleichmäßige Deckkraft zu erreichen. Streichen Sie in überlappenden Bahnen und führen Sie die Rolle nach dem Eintauchen in die Farbe gleichmäßig über eine Riffelstruktur in der Farbwanne, um ein gleichmäßiges Farbauftragen sicherzustellen.
- Trockenzeiten einhalten: Vermeiden Sie es, das Malerkrepp zu früh abzuziehen. Die beste Zeit, um das Klebeband zu entfernen, ist unmittelbar nach dem Streichen, solange die Farbe noch feucht ist. Dies verhindert, dass die Farbe beim Entfernen des Malerkrepps reißt und sorgt für saubere, scharfe Kanten.
- Mehrere Farbschichten: Bei kräftigen Farbtönen oder schwierigen Untergründen kann es notwendig sein, mehrere Schichten aufzutragen, um eine perfekte Deckkraft zu erzielen. Lassen Sie jede Schicht vollständig trocknen, bevor Sie eine neue auftragen.
- Vermeidung von Farbansätzen: Arbeiten Sie immer „nass in nass“. Das bedeutet, dass Sie den nächsten Abschnitt sofort angrenzen streichen, bevor der vorherige getrocknet ist. So vermeiden Sie sichtbare Ansatzstellen und erreichen ein gleichmäßigeres Ergebnis.
Durch die Beachtung dieser Tipps verbessern Sie das endgültige Erscheinungsbild Ihrer bemalten Wände erheblich und können sich auf ein professionelles, gestochen scharfes Ergebnis freuen.