Warum eine Zwischenwand mauern?
Gemauerte Zwischenwände sind in vielen Wohnszenarien unverzichtbar, da sie zahlreiche Vorteile bieten. Diese Wände schaffen nicht nur eine räumliche Trennung, sondern tragen auch wesentlich zur Wohnqualität bei. Aufgrund ihrer massiven Bauweise bieten sie eine hervorragende Schalldämmung, die für Ruhe und Privatsphäre sorgt. Zudem fungieren sie als effektiver Schutz gegen sommerliche Hitze, da sie Wärme gut speichern und so die Räume kühl halten.
Ein weiterer Vorteil besteht im Brandschutz: Die Materialien, die Sie für eine gemauerte Zwischenwand verwenden, haben eine hohe Feuerwiderstandsfähigkeit, was bedeutet, dass sie im Brandfall Schutz bieten. Darüber hinaus beeinflussen sie durch ihre gute Feuchtigkeitsabsorption das Raumklima positiv, indem sie die Luftfeuchtigkeit regulieren. Dies schafft ein gesundes Wohnumfeld und beugt Schimmelbildung vor.
Gemauerte Zwischenwände haben auch eine lange Lebensdauer und sind sehr wertbeständig. Sie sind weniger anfällig für Schäden und Abnutzung im Vergleich zu leichteren Materialien wie Trockenbau. Dies kann langfristig die Instandhaltungskosten senken und den Wiederverkaufswert Ihrer Immobilie steigern. Mit anderen Worten bieten gemauerte Zwischenwände durch ihre Stabilität, Langlebigkeit und den positiven Einfluss auf das Raumklima eine sinnvolle Option für Umbau- und Renovierungsprojekte.
Methode 1: Zwischenwand mauern mit Mörtel und Ziegeln
Diese Methode ist die traditionelle und besonders stabile Variante für den Bau einer Zwischenwand.
Vorbereitung
Bevor Sie mit dem Mauern beginnen, ist eine sorgfältige Vorbereitung essenziell:
- Untergrund abdichten: Flämmen Sie das Fundament, um aufsteigende Feuchtigkeit zu verhindern.
- Ständerwerk: Richten Sie ein Ständerwerk aus, um die Außenseite der Zwischenwand zu bestimmen und die Richtschnur zu spannen.
- Mörtel anmischen: Verwenden Sie Mauermörtel der Klasse M5 oder M10. Der Mörtel sollte relativ elastisch sein, um Bewegungen der Wand auszugleichen.
Erste Ziegelschar
Die erste Lage Ziegel bildet die Basis Ihrer Zwischenwand:
- Mörtelbett auftragen: Verteilen Sie das Mörtelbett gleichmäßig, etwa 1-1,5 cm dick.
- Ziegel einsetzen: Setzen Sie die Ziegel vorsichtig in das Mörtelbett und richten Sie sie mit Wasserwaage und Gummihammer aus. Überquellenden Mörtel entfernen Sie mit der Maurerkelle.
- Ausrichtung: Prüfen Sie die präzise Ausrichtung jeder Ziegelreihe mit der Richtschnur.
Wandanschluss und Verstärkung
Um eine stabile Verbindung zur angrenzenden Wand zu gewährleisten:
- Stumpfstoß: Bei einer Wandlänge unter 5 Metern füllen Sie die Fuge zur tragenden Wand mit Mörtel.
- Maueranker: Setzen Sie alle zwei Ziegelschichten einen 8 mm Rippentorstahl als Maueranker ein, um die Wand zu verstärken.
Weitere Ziegelscharen
- Versatz: Mauern Sie die weiteren Ziegelscharen mit einem Versatz von etwa 0,4 x Ziegelhöhe. Dies verleiht der Wand zusätzliche Stabilität.
- Kontrolle: Kontrollieren Sie regelmäßig die geradlinige Ausrichtung und Ebenheit der Ziegel.
Türsturz
Soll die Wand eine Tür enthalten:
- Überleger: Schneiden Sie die Ziegel passend zu und setzen Sie den Überleger zur Unterstützung des Türsturzes ein. Er sollte mindestens eine 10 cm breite Auflagefläche haben.
- Höhe anpassen: Achten Sie darauf, dass der Überleger auf der Höhe der tragenden Wände liegt.
Abschlussarbeiten
- Deckenanschluss: Mauern Sie die Wand bis knapp unter die Decke. Lassen Sie einen kleinen Spalt (ca. 1 cm) zur Decke offen.
- Spalt füllen: Füllen Sie den Spalt mit Montageschaum zur späteren Bewegungsausgleichung, kurz vor dem Verputzen.
Mit diesen Schritten sind Sie gut gerüstet, um eine robuste und langlebige Zwischenwand aus Mörtel und Ziegeln zu mauern.
Methode 2: Zwischenwand mauern mit Porenbeton
Porenbetonsteine eignen sich hervorragend für den Bau von Innenwänden, da sie leicht, aber dennoch robust und einfach zu verarbeiten sind.
Vorbereitung
- Verlauf der Wand markieren: Zeichnen Sie den exakten Verlauf der neuen Wand auf den Boden.
- Estrich freilegen: Entfernen Sie den Estrich bis auf den Untergrund und reinigen Sie die Fläche gründlich mit einer Drahtbürste.
- Haftgrund auftragen: Tragen Sie eine geeignete auf den sauberen Untergrund auf, um eine bessere Verbindung zu gewährleisten.
Erste Lage der Porenbetonsteine
- Mörtelbett vorbereiten: Richten Sie ein etwa 1,5 cm hohes Mörtelbett oder Porenbetonkleber auf dem vorbereiteten Untergrund an.
- Steine einpassen: Befeuchten Sie die Unterseiten der Porenbetonsteine leicht. Setzen Sie die Steine in das Mörtelbett oder den Kleber und richten Sie diese mit einer Wasserwaage und einem Gummihammer exakt aus.
Weiterer Aufbau der Wand
- Versatz der Steinreihen: Beginnen Sie jede neue Steinreihe um eine halbe Steinlänge versetzt zur vorherigen Reihe. Dies erhöht die Stabilität der Wand erheblich.
- Wandanker anbringen: Bringen Sie in jeder zweiten bis vierten Reihe Wandanker oder robuste Metallwinkel an der Anschlusswand an. Diese sorgen für zusätzliche Stabilität und eine dauerhafte Verbindung zur angrenzenden Wand.
Einbau eines Türsturzes
- Türsturz vorbereiten: Schneiden Sie die Steine so zu, dass der Türsturz genau in die geplante Öffnung passt.
- Türsturz setzen: Platzieren Sie den Türsturz bündig mit der dazugehörigen Steinreihe und sorgen Sie dafür, dass die Auflagefläche mindestens 10 cm beträgt.
Abschlussarbeiten
- Letzte Steinreihe anpassen: Kürzen Sie gegebenenfalls die Steine der letzten Reihe oder verwenden Sie passende kleinere Steinformate.
- Deckenanschluss herstellen: Lassen Sie einen Abstand von etwa 1-2 cm zur Decke und füllen Sie diesen Spalt mit einem geeigneten Material wie Normalmörtel oder Bauschaum. Dies erlaubt eine gewisse Bewegungsfreiheit und mindert das Risiko von Rissen.
Mit dieser Methode können Sie effektiv und effizient eine Zwischenwand aus Porenbetonsteinen errichten, die sowohl stabil als auch isolierend wirkt. Die leicht zu bearbeitenden Porenbetonsteine machen diese Bauweise besonders für Heimwerker attraktiv.
Ausrichtung der Steine
Die präzise Ausrichtung der Steine ist entscheidend für eine stabile und gerade Zwischenwand. Beginnen Sie stets mit der sorgfältigen Platzierung der ersten Steinreihe. Diese wird in ein etwa 1,5 cm hohes Mörtelbett gesetzt.
Bei jeder neuen Steinreihe sollten die folgenden Schritte beachtet werden:
- Senklot verwenden: Mithilfe eines Senklots stellen Sie sicher, dass die Mauer senkrecht bleibt und nicht zur Seite abweicht. Regelmäßige Kontrollen sind hier besonders wichtig, um Abweichungen frühzeitig zu korrigieren.
- Wasserwaage nutzen: Kontrollieren Sie jede Steinlage mit der Wasserwaage. So stellen Sie sicher, dass die Steine sowohl waagerecht als auch gerade ausgerichtet sind. Korrigieren Sie Unregelmäßigkeiten sofort mit leichten Schlägen eines Gummihammers.
- Richtschnur spannen: Spannen Sie für jede Steinreihe eine Richtschnur. Dies hilft Ihnen, eine einheitliche Flucht der Steine zu gewährleisten und Kreuzfugen zu vermeiden. Justieren Sie die Schnur regelmäßig neu, um die kontinuierliche Genauigkeit zu sichern.
- Exakter Versatz: Setzen Sie die Steine versetzt zur darunterliegenden Schicht ein, idealerweise um etwa die Hälfte der Steinlänge. Dies verleiht der Mauer zusätzliche Stabilität und verhindert Schwachstellen.
Vergessen Sie nicht, hervorquellenden Mörtel sofort mit der Maurerkelle abzustreifen, um eine saubere Fuge zu erzielen. Geben Sie dem Mörtel ausreichend Zeit zum Anziehen, um die Stabilität der Mauer zu bewahren.
Mit diesen einfachen, aber wichtigen Schritten gewährleisten Sie eine korrekt ausgerichtete und stabile Zwischenwand.
Materialauswahl
Für das Mauern einer Zwischenwand stehen Ihnen verschiedene Mauersteine zur Auswahl, die alle spezifische Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten besitzen. Um die optimale Materialwahl zu treffen, sollten Sie die folgenden Aspekte berücksichtigen:
- Ziegel: Sie sind druckfest und bieten eine hervorragende Wärmedämmung aufgrund ihrer schweren und massiven Bauweise. Sie eignen sich ideal für Wände, bei denen eine hohe Stabilität und Wärmespeicherung gewünscht ist.
- Porenbetonsteine: Diese Steine sind leicht und lassen sich aufgrund ihres einfachen Handlings gut verarbeiten. Sie bieten eine sehr gute Wärmedämmung, sind allerdings weniger druckfest und saugen Feuchtigkeit schnell auf. Porenbetonsteine sind besonders bei Heimwerkern beliebt, die leicht zu schneidende Materialien vorziehen.
- Kalksandsteine: Mit ihrer hohen Druckfestigkeit und guten Wärmedämmung eignen sich Kalksandsteine hervorragend zur Schalldämmung. Sie sind relativ leicht und bieten eine solide Basis für gemauerte Zwischenwände.
- Leichtbetonsteine: Diese bestehen aus Zement und Zuschlägen wie Bims oder Blähton und verfügen über hohe wärmedämmende Eigenschaften. Sie sind in verschiedenen Formen erhältlich, wie Hohlblöcke oder Vollsteine, und eignen sich besonders für den allgemeinen Mauerwerksbau.
- Betonsteine: Diese massiven Steine zeichnen sich durch ihre hohe Druckfestigkeit aus, haben jedoch eine schlechtere Wärmedämmung im Vergleich zu anderen Mauersteinen. Sie werden oft im dekorativen Mauerwerksbau eingesetzt.
- Bimssteine: Diese sind leicht, können Feuchtigkeit speichern, und bieten eine gute Wärmedämmung. Aufgrund ihrer geringen Druckfestigkeit eignen sie sich primär für nicht tragende Wände.
Ihre Auswahl sollte nicht nur auf Basis der Materialeigenschaften treffen, sondern auch in Hinblick auf die spezifischen Anforderungen Ihres Projekts. Mit diesen Informationen können Sie eine fundierte Entscheidung treffen und das passende Material für Ihre Zwischenwand auswählen.
Das Mauern einer Zwischenwand erfordert zwar etwas Übung und Geduld, aber mit der richtigen Vorbereitung und den hier beschriebenen Schritten können Sie dieses Projekt erfolgreich umsetzen und Ihren Wohnraum nach Ihren Wünschen gestalten.